Großbeeren: Grundstein und Richtfest für Kita-Neubau an einem Tag

Grundsteinlegung und Richtfest in einem – so machten es die Großbeerener am Donnerstag zu Feierabend mit ihrer künftigen Kita: Weil die Raummodule für den Neubau an der Bahnhofstraße in ganz wenigen Tagen aufgestellt und montiert sind, feierten sie gleich beides auf einmal. Nun sieht sich der Zuzugsort seinem Ziel ein großes Stück näher, allen Eltern ohne Kopfstände in den vorhanden Kitas genügend Betreuungsplätze anbieten zu können. Spätestens zum Jahresende sollen die Module mit den 100 neuen Plätzen fertig und eingerichtet sein. Kita-Neubau löst Hort „Großbärenkinder“ ab: 3,2 Millionen Euro investiert die rund 9.000 Einwohner zählende Kommune in diesen Neubau. Errichtet wird er dort, wo bis vor zwei Jahren der völlig überbelegte Hort-Flachbau „Großbärenkinder“ stand. Also eine historische Stelle, wie Bürgermeister Tobias Borstel (SPD) bei seinem Grußwort sagte: „Hier sind einst Erinnerungen gewachsen, hier wurden Träume geschaffen, hier wurde gespielt und letztlich durfte hier jeder einfach nur Kind sein.“ Generationen von Großbeerenern haben diese Zeit bis heute fest in ihr Herz geschlossen, so Borstel. Damit an dieser Stelle neue Generationen ihre Kindheitsprägungen bekommen, damit dort auch künftig wieder gelacht und gespielt werden kann, hätten sich seit 2018 viele Köpfe gemeinsam an dieses Projekt gewagt, auf dessen pädagogisches Konzept man gespannt sein dürfe, sagte der Bürgermeister. Landrätin gratuliert der Gemeinde: Landrätin Kornelia Wehlan (Die Linke) beglückwünschte die Großbeerener und sagte: „Was kann es Schöneres geben als Grundstein und Richtfest für eine Kita?“ Solch ein Neubau sei besonders im Nordkreis mit seinem enormen Zuzug wichtig, deshalb sei die Kreisverwaltung auch im Doppelpack erschienen. Allerdings reiche der Zuzug nach Teltow-Fläming bis in die zweite Reihe, auch in Luckenwalde und Dahme stiegen die Einwohnerzahlen, so die Landrätin. Ihr größter Wunsch für den Neubau in Großbeeren: „Dass sich die kleinen Mäuse dann hier wohlfühlen.“ Fördergeld war das Schwierigste: Das Schwierigste an diesem Neubau, so Bau- und Planungsamtsleiter Lutz Ritter gegenüber der MAZ, sei es gewesen, die Fördermittel zu bekommen: „Das hat tatsächlich insgesamt ein Jahr gedauert, weil wir anfangs keine Antwort bekamen, wie das bei solchen Modulbauten und bei einem Generalauftragnehmer ist.“ Für Großbeeren ging es um Fördergeld in Höhe von 625.000 Euro. Insgeheim hofft der Bauchef im Rathaus Großbeeren, dass die neue Kita „ein bisschen früher als geplant fertig wird“, dann gebe es ein wenig Luft, so der stellvertretende Bürgermeister. Kita-Namen sollen Kinder mitbestimmen: Rathauschef Borstel erklärte auf die MAZ-Frage nach dem Personal für die neue Einrichtung: „Wir werden mit einer Leiterin, einer Stellvertreterin und vier Erziehern starten.“ Die Stellen seien bereits ausgeschrieben gewesen, derzeit sei man beim Sichten der Bewerbungen. Und wird der alte Name übernommen? Das stehe noch nicht fest, sagte Borstel, den Namen für das neue Haus mit seinen rund 640 Quadratmetern Nutzfläche gebe es noch nicht, den sollen die Kinder dann selbst mitbestimmen. Auf dem rund 4.500 Quadratmeter großen Grundstück ist noch genügend Platz für Erweiterungen. Das Gebäude könne sowohl zum U-förmigen Grundriss als auch um ein Stockwerk erweitert werden, erklärte der Bürgermeister. Von Jutta Abromeit