Großbeeren kämpft mit dem Haushalt 2021

Die Gemeinde Großbeeren hat in diesem Jahr Schwierigkeiten, den Haushalt für das Jahr 2021 deckungsfähig zu gestalten. Kämmerin Sandra Bennek und ihr Team im Rathaus arbeiten derzeit an dem Entwurf zum Haushaltsplan – zufrieden ist sie damit aber bisher nicht. „Mein Vorschlag: radikal reduzieren und gegebenenfalls einen Nachtragshaushalt erstellen“, sagte sie bei der vergangenen Sitzung der Gemeindevertreter, die demnächst über den Plan abstimmen sollen. Ansonsten müsse ein Haushaltssicherungskonzept her – eine Maßnahme, die darauf abzielt, in einem vorgegebenen Zeitraum eine vollständige Deckung zu erreichen. So oder so: Bisher konnte die Gemeinde Großbeeren aufgrund der Schwierigkeiten noch keinen Haushaltsplan beschließen. Der ist allerdings die Handlungsgrundlage der Verwaltung. Nur was für das Jahr 2021 eingeplant ist, kann auch ausgegeben werden. Andere Kommunen sind da schon weiter. Lesen Sie auch: Ludwigsfelde beschließt sparsamen Haushalt Aufschluss gab Großbeerens Kämmerin nun aber schon einmal über den vorläufigen Haushaltsabschluss des vergangenen Jahres: Etwa 1,6 Millionen Euro hat die Gemeinde an Überschuss erwirtschaftet, nach letzten Abzügen dürften noch rund 580.000 Euro übrig bleiben, sagte Bennek. In Anbetracht der Steuereinbußen im Zuge der Corona-Pandemie sei das ein „annehmbares“ Ergebnis, so die Kämmerin. Vor allem die Gewerbesteuer habe der Gemeinde 2020 Kopfzerbrechen bereitet, sagt Bennek. „Die war sehr schwer planbar.“ Niemand habe gewusst, in welchem Umfang sich die Corona-Pandemie schlussendlich auf die Steuer auswirken würden. Von den ursprünglich angesetzten 8,4 Millionen Euro war man nach Beginn der Pandemie zehn Prozent runtergegangen – und hatte gehofft, wenigstens rund 7,6 Millionen Euro einzunehmen. Letztendlich habe Großbeeren davon noch einmal rund dreizehn Prozent weniger eingenommen, so die Kämmerin. Rund 6,5 Millionen sind es nun tatsächlich geworden. „Damit liegen die Erträge der Gewerbesteuer derzeit auf dem Niveau von 2014/2015“, sagt Bennek. Gewerbesteuer schlecht planbar: Auch für den Haushalt 2021 sei die Gewerbesteuer weiterhin „ein Blick in die Glaskugel“, so die Kämmerin. Niemand weiß derzeit, wie die Pandemie weitergeht und welche Folgen sie für Unternehmen hat. Die Gewerbesteuer und die Einkommenssteuer sind aber die wichtigsten Ertragsarten einer Kommune. Lesen Sie auch: Großbeerens Kämmerin erklärt, warum die Eröffnungsbilanz so lange gedauert hat Bekommt Diedersdorf endlich schnelles Internet? Die Grundsteuern seien „stabil und gut planbar“, so die Kämmerin. Die Einkommenssteuer sei über die letzten Jahre fast linear gestiegen, die Umsatzsteuer liege sogar über dem Planansatz und damit über dem Wert von 2019. Von Lisa Neugebauer

Großbeeren noch ohne Haushaltsplan - Grundsteuer 2020 gesunken