Großbeerens Bürgermeister macht sich Feinde

Verwaltungsrechts-Experte Professor Thorsten Ingo Schmidt lässt kaum einen Zweifel daran: Großbeerens Bürgermeister Tobias Borstel (SPD) hat Recht. Es sei mindestens problematisch, dass Gemeindevertreterin Isabelle Wehlmann (Unabhängiges Bündnis) ihre Stelle als Erzieherin einer Gemeinde-Kita nutzte, um Eltern für ihre politischen Vorhaben zu mobilisieren. Und doch muss sich Borstel fragen lassen, ob es klug war, auf sein Recht in dieser Art und Weise zu pochen. Fehltritt angeprangert: Das öffentliche Anprangern von Wehlmanns Fehltritt befeuert die Zwistigkeiten, die ohnehin schon seit Jahren in der Gemeinde – mal offen, mal weniger offen – ausgetragen werden. Lange hieß es: alle gegen einen, Gemeindevertreter gegen Bürgermeister. Und das scheint nun wieder aufzuflammen, denn Borstels Vorgehen gegen Wehlmann und dem Umgang mit der Berichterstattung können viele Gemeindevertreter nicht nachvollziehen. Natürlich war es von Wehlmann nicht die feine englische Art, das Thema Querungshilfen mit Hilfe so einer Aktion wieder aufzuwerfen. Doch hätte es einem Bürgermeister nicht besser zu Gesicht gestanden, seine Mitarbeiterin Wehlmann zum internen Dienstgespräch zu bitten und das von der Gemeindevertreterin Wehlmann angestoßene Fernsehinterview trotzdem zu geben? Lesen Sie auch: Kommentar: Politik-Krise in Großbeeren Kommentar: Großbeerens Politiker streiten immer weiter Kommentar: Warum ein „Weiter so“ in Teltow-Fläming nicht reicht Das nämlich hatte Borstel kurzfristig abgesagt, mit der Begründung, es bestehe kein Bedarf der Klärung zwischen dem Landkreis und der Gemeinde – sie seien beim Thema Querungshilfen gemeinsam auf einem guten Weg. Warum diese positive Entwicklung nicht vor laufender Kamera mitteilen? Lesen Sie dazu auch den aktuellen Beitrag von Reporterin Lisa Neugebauer. Von Lisa Neugebauer

Großbeerens Bürgermeister macht sich Feinde - ein Kommentar