Schlossbäckerei: Traditionsreiche Konditorenfamilie Otte startet in Diedersdorf

Eine Konditoren-Familie mit der Erfahrung mehrerer Generationen startete am Montagabend auf Schloss Diedersdorf: Ur-Enkel Felix Otte macht seinen Traum wahr, die seit 1928 in der königlichen Umgebung von Schloss Charlottenburg begonnene Tradition fortzusetzen und ein eigenes Café in wieder königlicher Umgebung zu betreiben. Dort in Berlin hatte Ur-Großvater Adolf Otte seine erste Bäckerei eröffnet. Drei bis fünf Angestellte in Diedersdorf: Sein Sohn Manfred Otte ist Chef des Wiener Caféhauses in Berlin mit mehreren Filialen. Nun reiht sich der 27 Jahre alte Felix Otte mit eigener Firma in die Tradition ein. Er steht selbst am Tresen, leitet Kurse und wird je nach Saison mit drei bis fünf Angestellten arbeiten, erklärt Schlossbesitzer Thomas Worm während der Eröffnung. Die Vorgängerin hatte die Schlossbäckerei aus privaten Gründen zum 31. März geschlossen. Worm erklärte: „Ich bin natürlich froh, dass wir diese zusätzliche Attraktion fast nahtlos auf unserem Gelände haben.“ Geöffnet werde mittwochs bis sonntags von 9 bis 17 Uhr. „Aber wenn der Laden voll ist, bleibt er natürlich länger auf“, so der Geschäftsmann. Zudem werde Felix Otte auch Backstuben-Events wie Kinderbacktage oder in der Weihnachtszeit Lebkuchenbacken mit Freunden anbieten. Traditionelle Kaffeehaus-Kultur: Die neue Schlossbäckerei ist auch Café. In einer Pressemitteilung zur Wiedereröffnung heißt es, nun gebe es traditionelle Kaffeehauskultur auch in Großbeeren. Eröffnet wurde das Café Schlossbäckerei im rustikalen Landhaus-Stil mit einem Empfang und großer Festtagstorte. In reinstem Werbe-Deutsch heißt es: „Das Café rundet jeden Ausflug mit seinen leckeren Kaffee-Spezialitäten und Heißgetränken, Torten, Kuchen und Backwaren wunderbar ab – jetzt bei warmen Temperaturen sehr zu empfehlen auf der schönen Sommer-Terrasse.“ Frühstück und Picknick-Körbe: Junior und Geschäftsführer Felix Otte erklärt: „Gerade in außergewöhnlichen Zeiten sind Freude, Genuss und ein Hauch Normalität besonders wichtig.“ Deshalb wolle das Team den Gästen mit dem neu eröffneten Café die Möglichkeit geben, aus dem Alltag abzutauchen und es sich gut gehen zu lassen. „Home-Eating ist eine Weile lang ganz schön, aber irgendwann steigt das Bedürfnis nach anderen Speisen-Variationen als denen vom gewohnten Lieferdienst um die Ecke und nach dem draußen Genießen“, meint der junge Mann. Das Team des neuen Cafés bietet unabhängig von den Öffnungszeiten anderer Lokale auf dem Gelände und mit separatem Eingang neben einem Frühstück oder ofenfrischem Flammkuchen aus dem alten Bäckerofen auch an, individuelle Picknick-Körbe für die nächste Wanderung zusammenzustellen. Felix Otte rechnet mit vielen Gästen: Zu seiner Entscheidung, trotz der Planungsunsicherheit in der Branche und strenger Auflagen wegen der aktuellen Corona-Pandemie einen Gastronomie-Betrieb direkt in der Krise zu öffnen, meint Otte: „Die Unsicherheit in der Reiseplanung wird viele Menschen im Sommer in die umliegenden Regionen Berlins ziehen.“ Deshalb sei man sicher, in Diedersdorf viele Gäste begrüßen zu können. Auf die aktuell geltenden Gesundheitsmaßnahmen mit Abstandsregeln und Hygiene-Vorschriften werde dennoch sehr genau geachtet, erklärt Worm. Von Jutta Abromeit