Für den polnischen Halter eines Wohnwagens, der in der Nacht zu Montag auf der A10 bei Genshagen bei einem Unfall zerstört wurde, gibt es einen Hoffnungsschimmer. Ein MAZ-Leser, der den Unfallbericht im Internet gelesen hatte, bot auf Facebook an, einen neuen Wohnwagen für den Polen zu organisieren.
Neuer Wohnwagen aus Italien
Der mögliche neue Wohnwagen befindet sich zurzeit aber noch in Italien und hat laut Aussagen des Schweizer Eigentümers außerdem einen kleinen Wasserschaden. „Campingtauglich“ sei er aber immer noch.
Der Eigentümer aus der Schweiz möchte anonym bleiben. Er verrät auf MAZ-Anfrage jedoch, dass er gerne bereit wäre, seinen Wohnwagen zu verschenken, um das Leid des polnischen Halters etwas zu lindern.
Wohnwagen komplett zerstört
Der Pole war Opfer eines Auffahrunfalls geworden, bei dem sein Wohnwagen vollständig zerstört wurde. Erst kurz vor dem Unfall hatte er den Wagen gekauft, den er dann seiner Tochter schenken wollte.
Die Autobahnmeisterei in Rangsdorf hatte mehrere Stunden mit den Aufräumarbeiten auf der A10 zu tun. „Von dem Wohnwagen waren eigentlich nur noch kleine Stücke übrig, so dass wir einen Container bestellen mussten“, sagt Klaus Marohn, Leiter der Autobahnmeisterei.
Am Montagmorgen hatte sich ein langer Stau gebildet, weil kurzzeitig die Autobahn voll gesperrt werden musste.
Unfallverursacher stark alkoholisiert
Laut Polizeiangaben sei der Unfallverursacher, der Fahrer eines Fiat-Kleintransporters, stark alkoholisiert gewesen. Ein Atemtest habe einen Wert von mehr als zwei Promille ergeben.
Bei dem Unfall auf der A10 in Richtung Frankfurt (Oder) wurden weitere Autos beschädigt, die Trümmerteilen des Wohnwagens auf der Fahrbahn nicht ausweichen konnten. Zwei Menschen kamen mit leichten Verletzungen ins Krankenhaus. Der Gesamtschaden beläuft sich auf rund 15.000 Euro.
Problem vor der Übergabe
Es gibt nur noch ein Problem bei der möglichen Wohnwagenspende: Der Pole weiß noch nichts von seinem Glück. Eine Telefonnummer hatte er bei der Autobahnmeisterei nicht hinterlassen, nur seine Hausadresse.
Über die MAZ-Redaktion kann der Eigentümer, der seinen Wohnwagen verschenken möchte, jetzt Kontakt nach Polen aufnehmen. Die Übergabe müsste dann wohl aber in Italien stattfinden, denn den weiten Weg bis nach Polen schafft der Spender nicht.
Vielleicht findet sich mit Hilfe des Internets aber auch noch ein freiwilliger Transporteur, der diese Aufgabe übernimmt. Dann wäre es eine wundervolle Geschichte: Ein Pole verunglückt in Deutschland und bekommt von einem Schweizer einen Wohnwagen aus Italien geschenkt.
Von Jonas Nayda