Dörte Breidenbach aus Zellendorf ist die neue Flämingkönigin 2020

Der Fläming hat eine neue Königin. Dörte Breidenbach heißt die neue Majestät, die die Reiseregion und Heimat von gut 685.000 Menschen seit 1. Januar repräsentiert. Breidenbach ist die 18. Königin und eine waschechte Flämingerin. Die 47-Jährige lebt samt Ehemann und Kindern in Zellendorf. Kinder brachten sie zur Heimatliebe: „Aufgewachsen bin ich im Nachbardorf“, erzählt Dörte Breidenbach. Mit dem Studium zog sie weg und arbeitete später in Niedersachsen. Erst mit über 30 Jahren kam sie zurück in die alte Heimat. „Ich wollte meine Kinder dort großziehen, wo ich auch aufgewachsen bin“, erinnert sich die zweifache Mutter. Wie sich Jahre später zeigt, war diese Entscheidung goldrichtig. Denn erst die Töchter brachten Dörte Breidenbach zu ihrer Leidenschaft für Trachten und Traditionen im Fläming. „In meiner eigenen Jugend spielte die Tracht keine große Rolle“, sagt die neue Flämingkönigin. Doch vor acht Jahren nähte sie die ersten Trachten ihrer Töchter selbst. Die treten nämlich regelmäßig mit den Frauen und Männern vom Verein Dennewitzer Flämingtrachten auf. Doch die Mädchen waren zu klein für alle Trachten, die zur Verfügung standen und so legte Mutter und Laiennäherin Dörte mehrere Nachtschichten ein. „Erst dabei kam für mich die Thematik des Flämings so richtig auf“, erzählt sie und begann sich mit der Geschichte ihrer Heimat und den Details der Flämingtracht näher zu beschäftigen. Ihre neu gewonnene Leidenschaft mündete 2018 in der Kandidatur als Flämingkönigin. Der Tourismusverband stellt die Bewerberinnen stets vor eine harte Probe. Sie müssen beweisen, dass sie die Region gut kennen, Ausflugstipps geben können und über verschiedene Sehenswürdigkeiten Bescheid wissen. Breidenbach wurde 2018 Zweitplatzierte: 2018 musste sich Breidenbach der Jüterbogerin Gabriele Hasenpusch geschlagen geben. Die Flämingkönigin des vergangenen Jahres legte ihr Amt aber aus persönlich Gründen nieder. Spontan fragte der Tourismusverband die Zellendorferin. Lesen Sie auch: So wird eine Flämingkönigin gewählt „Ob ich das Amt tatsächlich annehme, haben wir in der Familie dann noch einmal lange beraten“, erinnert sie sich. Ein so großes Ehrenamt neben dem Beruf zu stemmen, ist doch eine Herausforderung. Das Ja fiel ihr am Ende aber leicht. „Meine Kinder haben mich immer dazu bestärkt“, sagt sie. Natürlich sollen die Mädchen sie deshalb auch auf einigen Reisen durch die Region als Flämingkönigin begleiten. Wie fühlt es sich denn nun an, Flämingkönigin zu sein? Für Dörte Breidenbach eine einfache Frage. „Stolz“, sagt sie. „Seit Weihnachten habe ich nun endlich auch meine eigene Flämingtracht.“ Die hatte sie sich zu besonderen Anlässen bisher immer nur geliehen. Für das königliche Amt werden einige Teile erneuert, Rock und Jacke zum Beispiel. Breidenbach fühlt sich wohl in der Tracht. „Ich komme mir nicht kostümiert vor“, sagt sie. „Wenn ich die Tracht trage, spüre ich, wie die Frauen früher die arbeitsfreie Zeit im Winter genutzt haben, um etwas zu schaffen, das zur Fastnacht oder auf der Kirmes zeigt, wer sie sind“, , erzählt sie. Tracht gehört in die Gegenwart: Genau das macht die alte Tracht für die neue Flämingkönigin zu etwas Modernem. Breidenbach würde sich wünschen, dass die traditionelle Kleidung wieder mehr zu sehen ist in der Gegenwart. Denn das Prinzip ist noch dasselbe wie früher: „Wir wollen alle einen guten Eindruck machen“, sagt sie, „ob auf der Arbeit oder beim Ausgehen und dafür ziehen wir uns schick an.“ Den ersten guten Eindruck will sie selbst auf der Grünen Woche in Berlin machen. Dort wird sie in zwei Wochen gekrönt. Danach geht es ein Jahr lang quer durch den Fläming, der von Dahme bis nach Sachsen-Anhalt reicht. „Es gibt so viele schöne Ecken im Fläming“, sagt Dörte Breidenbach. Ein paar davon kennt sie schon. Im Sommer beispielsweise ist sie gern im Freibad in Oehna. Die Fläming-Skate direkt vor ihrer Haustür nutzt sie genauso gern wie einen Reitausflug durch die Natur. „Freue mich vor allem auf die Menschen“: „Nun freue ich mich, dass ich noch mehr schöne Orte im Fläming entdecken darf“, erklärt sie. Den Barfuß- und den Baumkronenpfad in Beelitz hat sich vorgenommen und freut sich, junge Storche aufwachsen zu sehen. Im Winter will sie eine Fahrt mit dem Glühwein-Express durch das Jerichower Land unternehmen, denn das auch gehört zur Reiseregion. „Vor allem freue ich mich aber auf die Menschen“, sagt Dörte Breidenbach. Offen und bodenständig seien sie „und machen den Fläming zu dem, was er ist.“ Von Victoria Barnack

Zellendorf - Das ist die neue Flämingkönigin