Die Anwohner und sonstigen Nutzer der Mendelssohnstraße im Jüterboger Musikerviertel müssen sich noch etwas gedulden, bevor sie wieder ungehindert die Straße benutzen können. „Der ursprüngliche Fertigstellungstermin 16. August ist nicht zu halten und wird sich voraussichtlich um fünf Wochen auf den 20. September verschieben“, sagt WAZ-Verbandsvorsteherin Jana Schuhmacher. Seit Anfang April erneuern Mitarbeiter der Baufirma Eurovia im Auftrag des Wasser- und Abwasserzweckverbandes Jüterbog-Fläming (WAZ) unter der Fahrbahn 307 Meter Trink-, sowie 274 Meter Schmutzwasserleitung. Die Erneuerung gehörte zu den drängendsten Sanierungsprojekten, da beide Leitungen aus den 1930er Jahren stammten und überdurchschnittlich oft Havarien verursachten.
Alles im Fluss
Grund für die Verzögerung im Bauablauf ist der schwierige Untergrund, der in einer Art Fließbewegung immer wieder für Verschiebungen an der Oberfläche und in der Baugrube sorgte, erläutert Schuhmacher. Nicht nur das Verlegen und so genannte Anbinden der Leitungen an die Hausanschlüsse gestaltete sich dadurch schwieriger. Auch das Pflaster ist von dieser Fließbewegung betroffen, so dass nun mehr Bereiche neu gepflastert werden müssen, als man vorher kalkuliert habe, so die Verbandsvorsteherin.
Trotz Verzögerung keine Kostenerhöhung
Trotz der Verzögerung rechnet Schuhmacher nicht mit einer Kostensteigerung. „Das Projektierungsbüro hat bei der Ausschreibung nicht auf den Zentimeter genau abgezirkelt, sondern solche Eventualitäten eingerechnet“, sagt Schuhmacher. Auch die Stadt beteiligt sich finanziell an der Neupflasterung und übernimmt die Kosten für 100 Quadratmeter, da die Schäden bereits vorher existierten. Wenn die Bagger und Steinsetzer Ende September verschwunden sind, werden knapp 600.000 Euro verbaut sein. Das Land beteiligt sich mit 67.000 Euro, da die Maßnahme aufgrund drohender Umweltschäden durch versickerndes Schmutzwasser angeordnet worden war.
„Weitere Sanierungsmaßnahmen sind im Musikerviertel vorerst nicht geplant, auch wenn die meisten Leitungen nach und nach gemacht werden müssen“, sagt Schuhmacher. Doch das Geld im Verbandstopf wird für die großen, teils bereits laufenden Gemeinschaftsprojekte mit der Stadt gebraucht.
Von Uwe Klemens