Jüterbog: Jugendbeirat hat neuen Vorsitzenden

Der Jüterboger Jugendbeirat hat einen neuen Vorsitzenden. Hakon Magnus Hofrichter wurde in der Sitzung im März einstimmig zum Nachfolger von Michelle Hafa ernannt. Hafa hatte der Stadt bereits im Februar mitgeteilt, dass sie den Vorsitz aus beruflichen Gründen abgeben möchte. Sie wird das Gremium aber weiterhin als einfaches Mitglied unterstützen. Michelle Hafa hatte bei der Neubenennung des Jugendbeirates im Oktober 2019 die meisten Stimmen der Stadtverordneten bekommen und wurde anschließend von den Beiratsmitgliedern zur Vorsitzenden gewählt. Während ihrer Zeit als Vorsitzende hat sie Kontakt zu den Jugendlichen der Schulen und den Sozialarbeitern aufgebaut. Ihre Mitstreiter und sie beschäftigten sich zudem mit dem Thema Suchtprävention und boten ihre ehrenamtliche Unterstützung bei Veranstaltungen an. Im jüngsten Sozialausschuss war berichtet worden, dass es aktuell auch wieder mehrere freie Plätze im Jugendbeirat gibt. Hartwig hat keine Lust mehr auf Demütigung: Aus Sicht der Linken-Fraktion sollen neue Mitglieder aller Beiräte künftig aber nicht mehr per Abstimmung der Stadtverordneten benannt werden. Wie Maritta Böttcher (Linke) erklärt, sollen die Kandidaten, die es vorher nicht in den Beirat geschafft haben, auf eine Nachrückerliste des jeweiligen Beirates gesetzt werden. Bei Freiwerden eines Platzes rücke damit die als nächste auf der jeweiligen Liste stehende Person entsprechend der Stimmenanteile nach. Das ermögliche eine schnelle und faire Neubesetzung. Denn die habe es aus Sicht einiger Stadtverordneten und Kandidaten bislang nicht gegeben. Lesen Sie auch AfD verhindert die Wahl eines Jusos Benjamin Hartwig in den Jüterboger Jugendbeirat Jüterbog: Juso erneut nicht in Jugendbeirat gewählt Zum Beispiel bei Juso Benjamin Hartwig. Er hatte lange versucht, in den Beirat zu kommen. Noch einmal bewerben möchte er sich aber nicht. „Die Wahrscheinlichkeit, dass ich überhaupt reinkomme, ist gering“, sagt Hartwig. „Außerdem möchte ich mir die Demütigung nicht mehr antun.“ Benjamin Hartwig war vor der Kommunalwahl 2019 mehrere Jahre im Jüterboger Jugendbeirat aktiv und sogar Vorsitzender des Gremiums. Von der Mehrheit der Stadtverordneten wurde er im Oktober 2019 jedoch abgewählt. Auch ein weiterer Versuch scheiterte. „Ich will auch nicht Teil eines Gremiums der Stadt sein, wenn der größte Teil der Stadtverordneten mich gar nicht hören will“, so Hartwig. Auch das Verhältnis zu Bürgermeister Arne Raue (WsJ) ist eher schlecht. Im vergangenen Jahr von einem Einwohner auf Hartwig angesprochen, antwortete Raue: „Ich habe ihn persönlich mehrere Jahre im Jugendbeirat erlebt und im Ergebnis dessen werde ich mich zu dieser Persönlichkeit gar nicht äußern.“ Gewählte Kandidaten sollen nachrücken: Auch Ronja Neumann wurde zuletzt ohne verständlichen Grund abgelehnt. Neumann stellte sich in der Stadtverordnetenversammlung persönlich vor, ist vielseitig ehrenamtlich für die Stadt engagiert und politikinteressiert. Die Stimmen der Mehrheit bekam jedoch Paul Finster, der an dem Abend nicht anwesend war, seit seiner Wahl aber regelmäßig an den Treffen des Gremiums teilnimmt. Sollte dem Antrag der Linken, Nachrückerlisten für die Besetzung der Beiräte zu erstellen, zugestimmt werden, wäre Benjamin Hartwig theoretisch der nächste Nachrücker. Maritta Böttcher findet das Vorgehen legitim – immerhin seien die Jugendlichen als Kandidaten angetreten und haben Stimmen bekommen. Bei den Stadtverordneten rücken die Kandidaten schließlich auch einfach nach. Dass über die Kandidaten für die Beiräte abgestimmt werden muss, sei für Böttcher deshalb nur ein rein taktisches Vorgehen, um bestimmte Personengruppen aus diesen Gremien fernzuhalten. Für die Stadtverordnete ein No-Go. Sie erklärt: „Wir wollen den jungen Leuten, die sich dafür beworben haben, auch die Möglichkeit geben, sich einzubringen.“ Von Isabelle Richter