Jüterboger SVV vertagt Beschluss zur Parkzeiten-Regelung

Die Frage, ob in den Parkscheiben-Zonen der Innenstadt die Eine-Stunden-Regelung beibehalten oder auf zwei Stunden erweitert wird, bleibt auch nach der jüngsten Stadtverordnetenversammlung weiterhin ungeklärt. Die von der Fraktion Bürgerbündnis Jüterbog (BBJ) am Mittwochabend eingebrachte Beschlussvorlage zur Ausdehnung der Parkzeit wurde zwar mit teils heftigen Pro- und Contra-Argumenten diskutiert, die Beschlussfassung letztlich jedoch vertagt. Geschäftsleute müssen weiter leiden: Leidtragende der ausstehenden Entscheidung sind vor allem die Geschäftsleute der Innenstadt, die sich durch kundenfreundlichere Park-Bedingungen einen größeren Zulauf erhoffen, um so wenigstens einen Teil dessen zu kompensieren, was die seit Jahren bestehende Dauerbaustelle entlang der B 102 und den angrenzenden Straßen kostet. „Ich persönlich könnte das leidenschaftslos sehen, da ich in der Innenstadt mit dem Fahrrad unterwegs bin, aber ich sehe eben auch, wie sehr die Geschäftsleute mit den vielen Straßensperrungen gebeutelt sind“, erläutert BBJ-Fraktionsvorsitzende Jaqueline Neumann den Vorstoß. Bereits im Wirtschaftsförderungs- und Stadtmarketingausschuss, dessen Vorsitzende Neumann ist, wurde die Ausweitung ausgiebig diskutiert. „Ein einziger der dort anwesenden Gewerbetreibenden war für die Beibehaltung der derzeitigen Regelung, alle anderen sprachen sich für eine Erweiterung aus“, so die Fraktionsvorsitzende. Handlungsbedarf angezweifelt: Energisch gegen die Ausdehnung der Parkzeit ist der ehemalige Vorsitzende des Verkehrsbeirates, Ernst Lekat. Dass sich sein Nachfolger Marco Dammüller im Namen des Verkehrsbeirates gegenüber Neumann für die Änderung ausgesprochen habe, bezweifelt Lekat. Lekats Hauptargument für die Beibehaltung ist, dass erst 2018 nach damals langwieriger Diskussion die Ein-Stunden-Regelung getroffen wurde. Ein damals beauftragtes und aus der Stadtkasse bezahltes Ingenieurbüro hatte die Ein-Stunden-Variante nach aufwendiger Analyse der Verkehrsströme empfohlen, so dass nach Lekats Ansicht kein weiterer Handlungsbedarf besteht. Kompromissvorschlag kam nicht zur Sprache: Keine Rolle während der Diskussion spielte die von Geschäftsmann Jens Schandert schon im Ausschuss ins Spiel gebrachte Kompromiss-Variante, die Zwei-Stunden-Regelung nur zeitweilig einzuführen. Nämlich so lange, bis das allgemeine Baustellen-Chaos in etwa zwei Jahren vorüber sein wird, um dann neu zu überlegen. Wäre dieser Gedanke während der Stadtverordnetenversammlung erörtert worden, hätte dies eventuell zu einem Konsens geführt. Um das ergebnislose Hin- und Her zu beenden, wurde die Beschlussfassung auf ungewisse Zeit vertagt. Erst wenn sich Verkehrsbeirat und Wirtschaftsausschuss erneut damit befasst haben und zu einem eindeutigen Votum finden, soll darüber endgültig entschieden werden. Von Uwe Klemens

Jüterbog - Eine Stunden Parken muss vorerst reichen