Werbig: Ausbau der B 102 steht bevor

Mehrere Löcher bohrten am Freitag zwei Tiefbauarbeiter in die Ortsdurchgangsstraße sowie in deren Kreuzungsbereichen in Werbig. Sie arbeiten für die Berliner Firma Peba, die als Prüfinstitut für Baustoffe fungiert. In Werbig entnahmen André Heise und sein Kollege Bohrkerne aus dem Straßengrund, um die Beschaffenheit und Tiefe des Auf- und Unterbaus der Straße festzustellen. Anschließend füllten sie die Löcher gleich wieder mit Ersatzstoffen. Denn bald soll es endlich losgehen mit dem grundhaften Ausbau der Ortsdurchfahrt der B 102. Die ersten vorbereitenden Maßnahmen sind in dieser Woche erfolgt. Am Mittwoch begannen die Baumfällarbeiten an den Ortsausgängen in Richtung Jüterbog und Dahme sowie an dem künftigen Versickerungsbecken am nördlichen Ortsrand. Und am Freitag fanden die bereits genannten „Probebohrungen“ statt. Die entnommenen Bohrkerne werden mit nach Berlin genommen und dort ausgewertet. Der Baubeginn ist für den 15. März angesetzt, teilte Gunnar Ulrich bei der jüngsten Sitzung der Gemeindevertretung Niederer Fläming mit. Laut Baufristenplan sollen die Straßenbauarbeiten bis zum 6. August beendet sein. „Das wäre meiner Meinung nach eine sehr sportliche Leistung“, meinte Ulrich, der unter anderem zuständig ist für den Tiefbau und die Gemeindestraßen im Bauamt der Amtsverwaltung Dahme. Quer durch den ganzen Ort: Der Ausbau der Ortsdurchfahrt Werbig soll vom Ortseingang aus Richtung Jüterbog bis zum Ortsausgang in Richtung Dahme erfolgen. In Richtung Jüterbog wird eine Verkehrsinsel eingerichtet und in Richtung Dahme werden zwei dieser verkehrsberuhigenden Maßnahmen eingebaut. Zum Ausbau gehören auch die Anbindungen der Kreisstraße in Richtung Lichterfelde und Borgisdorf sowie der kommunalen Straße nach Gräfendorf und zum Fröhdener Weg. Dabei sollen die Auffahren nicht mehr in ganz so spitzen Winkeln auf die Bundesstraße treffen wie bisher, erläuterte Ulrich, sondern fast rechteckig geführt werden. Die Arbeiten sollen in zwei Bauabschnitten erfolgen. Im ersten Abschnitt soll das Entwässerungsbecken gebaut und im zweiten der eigentliche Straßenbau vollzogen werden, also während der Sommerferien vom 24. Juni bis zum 6. August. Dabei soll laut Gunnar Ulrich der komplette Aufbau herausgenommen werden. Eine Umleitung soll über die Bundesstraße 115 erfolgen. Wie der innerörtliche Verkehr geregelt werden soll, sei noch unklar. Er habe an den zuständigen Landesbetrieb Straßenwesen des Landes Brandenburg deswegen geschrieben, aber noch keine Antwort erhalten, so Ulrich. Sorgen um die Entwässerung: Große Sorgen machen sich einige Anwohner des Ortsteils, die zur Sitzung der Gemeindevertretung in der Mensa der Grundschule Werbig erschienen. „Wie weit wird die Straße abgesenkt und wie wird das Wasser abgeleitet?“, wollten sie wissen. Die letzte Informationsveranstaltung zu dem Straßenbauvorhaben habe im September 2018 stattgefunden. „Sind unsere damaligen Einwendungen berücksichtigt worden?“, fragten sie, weil: „Das muss so geregelt werden, dass wir nicht absaufen!“ Bei der Entwässerung seien durchaus einige Planungsänderungen vorgenommen worden, konnte Gunnar Ulrich den besorgten Bürgern mitteilen. So seien an einigen Stellen die Querschnitte der Rohre vergrößert worden. Ob aber auch die Höhen geändert worden seien, konnte er nicht beantworten. Dafür stellte Bürgermeister Matthias Wäsche (parteilos) grundsätzlich fest, dass die Entwässerung nicht nur großflächiger umgesetzt worden sei, sondern nun auch unter der Straße hindurchgeführt werde, was die Sache noch teurer mache. Von Hartmut F. Reck

Werbig: Ausbau der B 102 steht bevor - Schon Bäume gefällt