Die Zuckerdetektive waren erfolgreich. Sie haben herausgefunden, wie viele Stückchen Würfelzucker in Joghurt, Kinderriegel, Kinderschokobonbon, Vanillemilch & Co. versteckt sind. „Das ist irre, wenn man die große Menge dann wirklich sieht“, sagt Eyleen Haberland. „Der Versuch hat mich schon beeindruckt. Ich werde künftig weniger Kinderschokolade und ähnliches essen.“
Premiere als Gastgeber
Die Viertklässlerin der Grundschule in Dahme war eine von mehr als 100 Dritt-und Viertklässlern der Grundschulen in Dahme und Walddrehna (Heideblick), die sich am Projekttag im Reha-Gut der Arbeiterwohlfahrt (Awo) in Kemlitz beteiligten. Anlass war der Internationale Tag der Milch, der begangen wurde. Das Awo-Gut war erstmals Gastgeber des Projekttags rund um die Milch. „Wir geben den Kindern gern Einblick in landwirtschaftliche Abläufe, zeigen ihnen, wie Milch produziert und weiterverarbeitet wird, und wie lecker ist“, sagt Anna Richter vom Awo-Gut.
Ergänzung zum Schul-Unterricht
„Es ist doch wichtig, dass die Mädchen und Jungen wissen, wo die Milch herkommt und was die Kühe fressen, wie Futter riecht und sich anfühlt“, sagt Anna Richter, „dass, was sie hier bei uns in der Praxis sehen, bleibt länger hängen, ergänzt quasi den theoretischen Unterricht in der Schule.“ Und, wissen die Kinder gut Bescheid? „Auf jeden Fall“, sagt Anna Richter. „Grundkenntnisse sind da.“
Spielerisches Lernen
Der Projekttag hat darauf aufgebaut. „Wir wollen, dass die Kinder spielerisch lernen und ihre theoretischen Kenntnisse in der Praxis anwenden“, sagt Martina Finkel, Regionalmitarbeiterin des Bauernverbands Südbrandenburg. „An jeder einzelnen Station gibt es einen Lerneffekt, ein bleibendes Erlebnis für die Kinder.“ An ihrer Station ging es um gesunde Ernährung mit Milch. Die Zuckerdetektive waren dort im Einsatz. An einer anderen Station wurde gebuttert. Ein aufwendiger Prozess und eine schweißtreibende und anstrengende Handarbeit. Landfrauen aus Brenitz (Elbe-Elster) und Schlabendorf (Stadt Luckau) brachten den Grundschülern dieses Handwerk näher.
Einsatz am Melkschemel
In der Nachbarschaft waren Melkversuche möglich. Zudem gab es Einblick in Arbeitsgeräte und alte Techniken. „Das Museum war sehr interessant“, sagt Hannes Herrmann. „Toll fand ich auch zu sehen, wie man Milch aufarbeitet. Das war für mich neu.“ Der Viertklässler der Grundschule in Dahme war vom Projekttag begeistert: „Ich habe viel Neues gelernt.“
Interesse an der Landwirtschaft
Auch Mirabell Franke gefiel die Veranstaltung. Als Mutter begleitete sie die Kinder der Grundschule Walddrehna:„Ich finde es super, dass die Kinder die Landwirtschaft entdecken dürfen. Sie haben doch gar keine Vorstellung, wie Lebensmittel überhaupt produziert werden. Wenn ihnen das nicht nähergebracht wird, geht immer mehr altes Handwerk verloren.“ Der Nachwuchs habe Interesse an der Landwirtschaft. „So ein Tag hilft, landwirtschaftliche Produkte wie etwa Milch viel mehr schätzen zu lernen“, sagte sie.
Von Andreas Staindl