Der ländliche Wegebau ist in der Gemeinde Niederer Fläming ein Dauerthema. Dass viele in schlechtem Zustand ist und weder den Anforderungen der Landwirtschaft, noch des Tourismus erfüllen, ist unbestritten. Dass die Gemeinde kein Geld hat, andererseits auch.
Die Flurbereinigung macht’s bezahlbar
Das seit Jahren laufende Flurbereinungsverfahren bietet die Chance, wenigstens einen Teil des Wegenetzes in Schuss zu bringen. Denn um den Flächeneigentümern und -nutzern das Verfahren schmackhaft zu machen, beteiligt sich das Land mit 75 Prozent an den Wegebaukosten.
Die Chance, mit „nur“ 25-prozentigem Kostenanteil brauchbare Wege zu bekommen, wird so schnell nicht wiederkommen, das wissen auch die Gemeindevertreter. Trotz klammer Kasse beschlossen sie am Montagabend die Instandsetzung von insgesamt sieben, kommunalen Wegen, mit denen die so genannte Nord-Süd-Trasse zwischen Schlenzer und Lichterfelde durchgängig für Radfahrer und landwirtschaftliche Fahrzeuge befahrbar wird.
Kostendeckelung bringt Sicherheit
Ob bis zum Abschluss der Flurneuordnung tatsächlich alle Teilabschnitte gemacht wurden, hängt von mehreren Faktoren ab, wie Jan Rothe vom Verband für Landentwicklung und Flurneuordnung (VLF) erläuterte. Niemand wisse genau, ob der gegenwärtige Fördersatz und die Darlehensbedingungen von derzeit 0,4 Prozent in zehn Jahren nach gelten. Auch die Entwicklung der Baukosten könne niemand voraussagen.
Eine Vorsichtsmaßnahme der Gemeindevertreter war deshalb, die Maximalhöhe des Eigenanteils für alle sieben Wege auf 145.000 Euro zu deckeln und über ein Darlehen nachzudenken, dass die Summe auf zehn Jahre verteilt.
Der Beschluss macht den Weg frei, um die Artenschutz-rechtlichen Voruntersuchungen in Gang zu setzen. Bestenfalls 2022, wahrscheinlicher jedoch erst 2023 könnte mit der ersten Baumaßnahme begonnen werden, so Rothe.
Von Uwe Klemens