Boulevard in Luckenwalde: Holzmöbel werden mit Sandsäcken beschwert

Seit dem Herbst zieren neue Holzelemente den Luckenwalder Boulevard. Sie wurden im Auftrag der Stadt angeschafft, können als Sitzmöbel genutzt werden, sollen aber vor allem als Absperr-Elemente und Barrieren dienen und verhindern, dass Fahrzeuge unerlaubt und nach Belieben durch die Fußgängerzone rauschen. Fahrzeuge fahren durch: Der Stadtverordnete Harald-Albert Swik (SPD) hat aber bemerkt, dass das nicht immer funktioniert. „Mir ist aufgefallen, dass die Holzmöbel immer wieder weggerückt werden, damit Fahrzeuge durchfahren können“, teilte er der Stadt mit. Rettungsweg muss gewährleistet sein: Stadtplanungsamtsleiter Peter Mann bestätigt das. „Meist sind es Kurierfahrer, die unter Zeitdruck stehen und durchfahren wollen oder aber Anwohner“, sagte er. Die Stadt hat sich daraufhin entschlossen, unter den Holzbänken Sandsäcke zu platzieren, damit die Möbel deutlich schwerer werden und nicht weggetragen werden können. „Festschrauben geht leider nicht“, erklärt Mann, „denn wir müssen einen Rettungsweg gewährleisten.“ Ein generelles Fahrverbot ist nicht ausgeschildert. „Aber man muss zum Beispiel nicht vom Markt aus in die Fußgängerzone fahren“, sagt Mann, „dafür wurden die Barrieren aufgebaut.“ Der Stadtverordnete Norbert Jurtzik (SPD) wollte dennoch wissen, ob das Ordnungsamt Kontrollen durchführt. „Wird denn ordnungswidriges Befahren auch geahndet?“, fragte er. Ordnungsamt für ruhenden Verkehr zuständig: „Das Ordnungsamt ist für den ruhenden Verkehr zuständig, den fließenden müsste die Polizei kontrollieren“, sagte Mann. Diese habe Verstöße auch schon geahndet, wenn es zum Beispiel zu Unfällen mit Personen- oder Sachschaden gekommen ist. So wurden schon Laternen angefahren und beschädigt. Kein gänzliches Fahrverbot: „Ein gänzliches Fahrverbot können wir verkehrsrechtlich nicht anordnen lassen, da einige Bereiche des Boulevards rückwärtig nicht erschlossen sind. Für den Lieferverkehr zur Belieferung der Geschäfte und für die Anwohner darf die Fußgängerzone genutzt werden“, erklärte Peter Mann. Das Problem auf dem Boulevard sei nicht, dass einzelne Fahrzeuge den Bereich befahren, „sondern das Tempo, das macht es für Fußgänger gefährlich“. Von Elinor Wenke