Corona in Teltow-Fläming: Soldaten testen Pflegekräfte auf das Virus

Die Bundesregierung hatte Unterstützung versprochen. Am Donnerstag sind zwölf Soldaten der Bundeswehr in Luckenwalde angekommen. Sie sollen in den nächsten drei Wochen dabei helfen, möglichst viele Pflegekräfte in Teltow-Fläming regelmäßig auf das Coronavirus zu testen. Am Donnerstag lernten sie beim DRK in der Kreisstadt, wie man den Schnelltest richtig durchführt. „Sie sind uns eine wertvolle Hilfe“, begrüßte Silke Neuling, Leiterin des Corona-Krisenstabs im Landkreis, die Soldaten. „Denn die Pflegeheime sind von der Pandemie besonders betroffen.“ Unter den Soldaten befinden sich auch sechs Matrosen von der Marine Wilhelmshaven. Sie sind in Hotels in Luckenwalde und Jüterbog untergebracht. Erst vor zwei Tagen wurden sie für ihre neue Aufgabe ausgewählt. „Alle Männer gehen sehr motiviert an ihre neue Tätigkeit“, erklärte eine Sprecherin der Bundeswehr. Lesen Sie auch: Bundeswehr unterstützt Gesundheitsamt TF Ihre erste Fahrt in Teltow-Fläming führte die zwölf Soldaten am Donnerstagmorgen nach Luckenwalde ins Kreishaus. Mitarbeiter vom DRK schulten die Männer. Ullrich Fleck, ehemaliger Chefarzt im Luckenwalder Krankenhaus, der heute ehrenamtlich für das DRK tätig ist, brachte den Soldaten die theoretischen Grundlagen und medizinische Hintergründe bei. Kurz darauf ging es zum Rot-Kreuz-Sitz. „In unserer Teststrecke können sie vor Ort sehen und üben, wie man den Schnelltest korrekt durchführt“, erklärt Jeannette Sroka vom DRK. In Luckenwalde haben ehrenamtliche Helfer ein eigenes Testzentrum aufgebaut. Das DRK bietet seit dieser Woche erstmals freiwillige Schnelltests für die eigenen Mitarbeiter an. „Einige fallen nach wie vor durch das Testraster“, erklärte Sroka. „Ihnen wollen wir die Möglichkeit geben, sich in Luckenwalde freiwillig testen zu lassen.“ Soldaten konnten testen und sich testen lassen: Die Kosten trägt das DRK selbst. Getestet wird von Ehrenamtlern, die in den vergangenen Monaten regelmäßig zur Pandemie-Bewältigung in ganz Brandenburg unterwegs waren. Sie sind bereits routiniert im Umgang mit dem Corona-Schnelltest und konnten am Donnerstag alle Fragen der Soldaten beantworten. Freiwillig konnten sich schließlich auch die Soldaten einmal testen lassen oder selbst das Entnehmen des Abstrichs an einem Kameraden üben. Das Gelernte und ihre eigenen Erfahrungen mit den Schnelltests sollen die zwölf Männer aus Schleswig-Holstein und Niedersachsen ab sofort in Pflegeheimen in Teltow-Fläming anwenden. Dort müssen alle Beschäftigten laut Eindämmungsverordnung mindesten zweimal pro Woche getestet werden. Zuletzt haben die Pflegekräfte das oft selbst gemacht. Die Bundeswehr soll sie nun entlasten. „Wir haben noch keine Erfahrungen, wie viele Tests sie an einem Tag schaffen“, sagte Silke Neuling. Bisher stehen nicht alle Pflegeeinrichtungen im Landkreis auf der Liste. Das Testtempo soll in den kommenden Tagen angepasst werden. Von Victoria Barnack