Am Ende waren sich alle einig: Die Kita „Sunshine“ in der Straße Zum Freibad soll einen Erweiterungsbau erhalten. Einstimmig beschlossen dies die Luckenwalder Stadtverordneten auf ihrer jüngsten Sitzung nachdem sie vorher durchaus kontrovers darüber gestritten hatten.
Vater: Neubau ist günstiger
Die Auseinandersetzung begann schon in der Bürgerfragestunde, als Andreas Westendorf, der Vater eines Kindergartenkindes, kritisch nachfragte, warum die Container noch leer herumstehen, warum das Ministerium von dem Anbauvorhaben noch nichts wisse und warum es so teuer wird. Auch wollte er wissen warum diese Integrationskita danach noch immer nicht komplett barrierefrei sein wird, und wie bei laufendem Betrieb die Bauarbeiten stattfinden sollen. Westendorf behauptete, dass ein Neubau günstiger sei, als ein Um- und Ausbau.
Es geht um die Bestätigung der Vorplanungen
Bürgermeisterin Elisabeth Herzog-von der Heide (SPD) wies darauf hin, dass es bei diesem Grundsatzbeschluss darum gehe, erste Vorplanungen für den Erweiterungsbau zu bestätigen, aufgrund derer nun weitere Planungsschritte erfolgen sollen. „Erst wenn das geschehen ist, können wir verlässlich etwas zu den Kosten sagen.“ Das Landesjugendamt beim Bildungsministerium sei schon an der Containerlösung beteiligt, die aber nur ein vorübergehende sein könne. Dem Amt könne man für den dauerhaften Anbau noch nichts vorlegen, weil dafür die Planung noch nicht so weit sei, so Herzog-von der Heide.
Nicht der erste Um- und Ausbau bei laufendem Betrieb
Im Rahmen des Planungsprozesses und des Genehmigungsverfahrens würde noch viele Stellen beteiligt werden. „Dies ist nicht das erste Mal, dass Kitas in ihrem Bestand um- und ausgebaut werden“, erinnerte die Bürgermeisterin an die Kitas „Vierjahreszeiten“ und „Burg“. Hier und jetzt gehe es erst einmal um die planerische Idee, so wie in der Kita „Rundbau“ 40 neue Plätze zu schaffen.
Es müsste aber auch die Qualität der bestehenden Räume verbessert werden, meinte Nadine Walbrach (CDU) und: „Wann werden die Eltern informiert?“
Schwächen des Bestandbaus werden gleich mitbehoben
Man stehe in engem Kontakt mit dem Kitaträger, antwortete die Bürgermeisterin: „Die Schwächen des Bestandbaus sollen gleich mitbehoben werden. Dazu haben wir die Anregungen der Erzieherinnen mit einbezogen.“ Der Entwurf des Architekten zur Umstrukturierung des Haupthauses sei zwar „kühn und teuer“, so Herzog, „er löst aber das Problem am besten“.
Aus Grundsatzbeschluss wird ein einfacher Beschluss
Auch Hans-Jürgen Akuloff (Linke) hält den Anbau „für zwingend erforderlich“, aber mit Ideenbeschlüssen könne er nicht viel anfangen, auch und gerade nicht, wenn diese zu „Grundsatzbeschlüssen“ erhöht würden. Das sah die Bürgermeisterin ein und änderte den Grundsatzbeschluss in einen einfachen „Beschluss“.
CDU fürchtet Erziehermangel
Ein großes Problem sieht die CDU darin, dass die Kitaträger keine Erzieher mehr finden. Die Aufgabe der Stadt sei, betonte Herzog, die Räume zur Verfügung zu stellen.
Von Hartmut F. Reck