Kolzenburg: Weiter Streit ums Parken

Das leidige Parkplatz-Problem erhitzt in Kolzenburg noch immer die Gemüter. Auch die neuerliche Regelung seitens der Stadt neben dem Skatepoint entspannt die Situation aus Sicht der Einwohner nicht nachhaltig. Der gesamte Dorfkern ist als parkfreie Zone ausgeschildert; wenn an Schönwettertagen bis zu 50 ortsfremde Autos an der Fläming-Skate Station machen, wird meist wild geparkt. Weil das Skatepoint-Gelände der Landessportjugend nicht mehr fürs öffentliche Parken genutzt werden kann, hatte die Stadt im Sommer neben dem Skatepoint etwa 25 Parkplätze am Rande des Wirtschaftsweges sowie auf einem kleinen Wiesendreieck ausgeschildert. Doch von den Kolzenburgern hagelte es Kritik, weil die ausgeschilderte Queraufstellung den Durchgangsverkehr erschwerte (die MAZ berichtete). Fahrzeuge ragten bis zu einen Meter auf die Fahrbahn, die Begegnung mit anderen Verkehrsteilnehmern war zu gefährlich. Nach einem Ortstermin mit Straßenverkehrsamt und Ortsbeirat änderte die Stadt die Queraufstellung in eine Schrägaufstellung. Die weißen Markierungen zum Schrägparken wurden vor wenigen Tagen aufgebracht. „Damit wird das Parken sicherer, die Autos haben mehr Platz und ragen nicht so weit auf die Fahrbahn“, sagt Jürgen Schmeier, städtischer Straßenamtsleiter. Die Schilder weisen zwar noch eine Queraufstellung aus, „aber das wird noch geändert“, kündigt Schmeier an. Außerdem darf laut Stadt künftig in Richtung Jänickendorf streckenweise längs zur Fahrbahn am Wegesrand geparkt werden. Das bis dato zugelassene Wiesendreieck zwischen Skaterbahn und Wirtschaftsweg ist fürs Parken tabu, es dient als Ausweichfläche. Kolzenburger sind unzufrieden: Doch auch nach dem Ortstermin und der geänderten Regelung sind die Kolzenburger nicht zufrieden. „Im Grunde ist alles wie vorher, die Änderungen sind nichts Halbes und nichts Ganzes“, bemängelt Ortsvorsteherin Nikola Gerlach. Die Parkmöglichkeiten nahe dem Skatepoint seien nur eine Übergangslösung. Während am vorigen Wochenende nach einem verregneten Sonnabend an den ausgeschilderten Parkplätzen gähnende Leere herrschte, sei das Dorf am Schönwetter-Wochenende zuvor mit Autos voll gewesen. „Die haben überall im Dorf geparkt“, so Nikola Gerlach. „Wir sind gespannt, wie voll es in den Herbstferien wird.“ Wunsch nach einem extra Parkplatz: Die Kolzenburger favorisieren nach wie vor einen Parkplatz am Ortseingang im Bereich des alten Friedhofes. „Damit könnten die Skater über den Neuhofer Weg an die Skaterstrecke geführt werden und bräuchten nicht durchs ganze Dorf“, sagt Nikola Gerlach. Sie wünscht sich außerdem ein Parkleitsystem, das den Autofahrern jeweils einen Ausweich-Parkplatz – etwa am Wasserwerk oder am Kreishaus – empfiehlt, falls die Kolzenburger Stellfläche voll ist. Aus finanziellen und planungsrechtlichen Gründen hat die Stadt den Parkplatz bislang abgelehnt. „Der Vorschlag ist nicht vom Tisch“, versichert Schmeier, „aber es handelt sich um einen Außenbereich, für die Planung bedeutet das einen hohen Aufwand.“ Experiment am „Sonnenberg“: Die Stadt will zudem prüfen, ob das Wohngebiet „Sonnenberg“ probeweise aus der Parkverbotszone herausgenommen werden kann. „Einzelne Stellplätze zu markieren, macht wenig Sinn und wenn die Einwohner Besuch empfangen, soll der auch parken dürfen“, so Schmeier. Dem Ansinnen müsste der Ortsbeirat noch zustimmen. Gute Chancen sieht Schmeier für den geplanten Geh- und Radweg an der Luckenwalder Straße, der es im jüngsten Bürgerhaushalt auf Platz 1 geschafft hatte. Für weitere Planungsleistungen sind 15.000 Euro für den Stadthaushalt 2021 angemeldet. Von Elinor Wenke