Luckenwalde: Gärtnerei speist grünen Strom ins Netz ein

Berndt Meyer und sein Sohn Jan haben die zur Gärtnerei gehörigen Gebäude im Grünen Weg in Luckenwalde vor sieben Jahren gekauft. Auf drei Gebäuden mit einer Dachfläche von rund 5.000 Quadratmetern hat das Unternehmen Actensys Solaranlagen installiert, die vor Kurzem ans Netz gegangen sind. „Wir haben lange gehadert, ob wir den Schritt wagen sollen“, sagt Gartenbaumeister Berndt Meyer. Die Überlegung war, die Firma saniert ihnen die Dächer und kann dafür eine Photovoltaikanlage bauen. Vater und Sohn hatten nach einer Firma gesucht, die umfassende Beratung und Planung in diesem Bereich anbietet. „Überzeugt hat uns letztendlich, dass maximale Professionalität und Sicherheit versprochen wurde“, fügt Meyer hinzu. Nicht alle Mängel beseitigt: Doch inzwischen ist er nicht mehr überzeugt. Denn der Mängelkatalog, der mehr als ein DIN A 4-Blatt beinhaltet, wurde seiner Ansicht nach immer noch nicht zur Zufriedenheit abgearbeitet. „Wir haben im Februar vergangenen Jahres darauf hingewiesen, dass die Dächer noch nicht fertig sind und die Wellasbestplatten von den Dächern entsorgt werden müssen“, berichtet Berndt Meyer. Er versteht nicht, warum sich Actensys nicht an die Verträge hält. Im Dezember zur Inbetriebnahme der Anlage waren die Probleme nach wie vor nicht beseitigt. „Die Kommunikation war schlecht. Es waren Subunternehmen am Werk, die die Arbeiten nicht ordentlich ausgeführt haben und es gab auch keine Kontrollen seitens des Baumanagements“, ärgert sich Jan Meyer. Luckenwalde wird umweltfreundlicher: Trotz allem Ärger war die Inbetriebnahme auch Grund zur Freude. „Wir speisen jetzt 471,6 Kilowatt ins Netz ein und sorgen dafür, dass Luckenwalde noch umweltfreundlicher wird“, betont Berndt Meyer. Der Strom wird ins Netz der Städtischen Betriebswerke eingespeist. Inzwischen überlegen Vater und Sohn, noch eine zweite Anlage in Lüdersdorf zu errichten. Dann allerdings mit einer anderen Firma und auch erst, wenn im Grünen Weg alles erledigt ist. Actensys-Geschäftsführer Martin Weißenfels kann die Kritik nicht nachvollziehen. „Es ist richtig, dass wir in Luckenwalde auf den Dächern einer Gärtnerei Photovoltaikanlagen errichtet haben. Es ist auch richtig, dass bei der gemeinsamen Abnahme ein Mängelprotokoll erstellt wurde“, so Weißenfels. Es sei allerdings nicht richtig, dass diese Mängel noch nicht abgearbeitet wurden. „Wir haben alle aufgeführten Mängel fach- und sachgerecht behoben und uns dies natürlich auch von Herr Meyer bestätigen lassen“, fügt der Geschäftsführer hinzu. Schriftliche Bestätigung steht aus: Allerdings sei Berndt Meyer nicht bereit gewesen, dies dem Unternehmen schriftlich zu bestätigen. „Leider können wir sein Verhalten nicht nachvollziehen. Wir sind all unseren vertraglichen Verpflichtungen vollumfänglich nachgekommen und haben die Baustelle mängelfrei verlassen. Gäbe es tatsächlich noch begründete Mängel oder Beanstandungen, würden wir selbstverständlich unserer Pflicht nachkommen und würden diese beheben. Es liegen aber, wie gesagt, keine weiteren Mängel vor“, fügt Weißenfels hinzu. Von Margrit Hahn