Luckenwalde: Geschädigte Blutbuche im Haag gefällt

Im Haag in Luckenwalde wurde in Absprache mit der Unteren Naturschutzbehörde eine Blutbuche gefällt. Das Unternehmen Baumdienste Kleinert aus Frankenförde begann am Donnerstag mit der Fällung. Am Freitag erfolgen die restlichen Arbeiten. Wie Astrid Mai vom Straßen-, Grünflächen- und Friedhofsamt der Stadt erklärt, war diese Maßnahme dringend erforderlich. Der markante Baum, der sich auf der Rasenfläche vor dem Gebäude Haag 3 befand, wies einen Stammumfang von 3,60 Meter auf. Laut Baumkataster wurde er im Jahr 1860 gepflanzt. „Die meisten Buchen werden im Schnitt 150 Jahre alt“, sagt Jürgen Schmeier, Amtsleiter Straßen-, Grünflächen- und Friedhofsamt. Gefahr im Verzug: Doch das Alter des Baumes war nicht der Grund, ihn zu beseitigen. Ein aktuelles Gutachten hatte bestätigt, dass durch Pilzbefall eine erhöhte Gefahr bestand, dass die Buche bei starkem Wind umstürzen könnte. „Wegen der starken Totholzbildung hätten zudem auch Kronenteile abbrechen können“, betont Astrid Mai. Das Gutachten besagt, dass die Baumwurzeln das Gehwegpflaster angehoben und teilweise beschädigt hatten. Es gab zwei Hauptgründe ihn zu fällen. „Erstens das Auftreten von mehreren Pilzfruchtkörpern des Riesenporlings im Wurzelbereich sowie erhebliche Absterbeerscheinungen in der Baumkrone durch massive Trockenschäden“, so der Gutachter. Von den rötlichen Blättern, die diesen Baum eigentlich ausmachen, war kaum noch etwas zu erkennen. Bei dem Riesenporling handelt es sich einen einjährigen, holzzersetzender Pilz, der vor allem im Wurzelbereich von alten Buchen zu finden ist. Er besiedelt die Wurzeln über Verletzungen. Im Holz der Wurzeln kann der Riesenporling eine intensive Weiß- oder Moderfäule verursachen. Der Holzabbau findet dabei vor allem an den Seitenwurzeln und im Wurzelstock statt. Die einzig sichtbaren Schäden sind die Pilze im Spätsommer oder Herbst im Wurzelbereich des Baumes. Aufgrund der Zersetzung des Holzes wird die Standsicherheit der betroffenen Bäume erheblich beeinträchtigt. Schäden durch Trockenheit: In der Baumkrone in 26 Meter Höhe waren bereits größere Astpartien abgestorben. Es hatte sich ein erheblicher Anteil an Totholz insbesondere in Richtung Fahrbahn gebildet. Außerdem waren starke Hitze- und Trockenschäden am Laub zu erkennen, die auf die extremen Witterungsbedingungen in den Jahren 2018, 2019 und 2020 zurückzuführen sind. „Wir müssen selbst die Baumstümpfe entfernen“, erklärt Fachmann Mario Kleinert. Ansonsten könne durch Sporen auch die nebenstehende Buche Schaden neben. Er und seine Mitarbeiter haben am Donnerstag schon den Großteil der Arbeiten erledigt. „Wir nutzen das gute Wetter. Wenn der Wind stärker wird, können wir mit der Hebebühne nicht arbeiten“, fügt er hinzu. Von Margrit Hahn