Luckenwalde: Ordnungsamt hat 6163 Knöllchen im Jahr 2019 verteilt

Wer sein Auto im Parkverbot abstellt oder vergisst, die Parkscheibe einzustellen, hat in Luckenwalde schlechte Karten. Im vergangenen Jahr wurden in der Kreisstadt 6163 Strafzettel verteilt. In diesem Jahr sind es bisher 2285. Die meisten Knöllchen erhielten Fahrzeughalter in der Saarstraße, am Markt und in der Käthe-Kollwitz-Straße. Die wenigsten wurden in der Bahnhofstraße und der Heinrich-Zille-Straße verhängt. Die Bezeichnung Knöllchen lässt sich übrigen auf das Rheinländische „Protoköllchen“ zurückführen. Dabei handelt es sich um eine Verkleinerungsform von Protokoll, welches angefertigt werden muss, wenn ein Verwarngeld verhängt wird – mit der scherzhaften Anlehnung an Knolle. Die Mitarbeiter des Ordnungsamtes sind täglich auf der Suche nach Falschparkern. Nur, wenn sie Vertretung auf dem Wochenmarkt übernehmen, im Krankheitsfall oder in der Urlaubszeit kann es zu Ausnahmen kommen. Eine vorgeschriebene Fahrstrecke ist nicht vorgesehen. „Diese ergibt sich aus den täglich anfallenden Schwerpunktbereichen“, erklärt Anette Wolters vom städtischen Ordnungsamt. Die meisten Parksünder sind dienstags und donnerstags an den Markttagen unterwegs. Für die Kontrollen stehen den 3,5 Mitarbeitern ein VW Caddy zur Verfügung, hin und wieder ist eine Mitarbeiterin in der Innenstadt auch mit dem Fahrrad unterwegs. Ein Zuckerschlecken ist der Job nicht. Oft werden die Ordnungshüter beschimpft oder sogar bedroht. „Es gibt aber auch einsichtige Parksünder“, so Wolters. Uneinsichtige Falschparker: Einige bleiben trotz Strafzetteln uneinsichtig und sind Wiederholungstäter. So gab es vor einigen Jahren eine Parksünderin. Von den Verwarnungs- und Bußgeldern hätte man eine kleine Urlaubsreise bezahlen können. Derzeit gibt es in der Stadt aber keinen Knöllchenkönig mehr. Im vergangenen Jahr konnten durch Knöllchen 77 582 Euro und durch Bußgelder 21 897 Euro eingenommen werden. Die Einnahmen sind in den Gesamthaushalt geflossen. In diesem Jahr könnte sich die Summe erhöhen, denn inzwischen wurden der Bußgeldkatalog geändert. Luckenwalder wünschen sich mehr Parkplätze: Um nicht „illegal“ parken zu müssen, wünschen sich viele Luckenwalder mehr Parkplätze in der Innenstadt. Vor allen an Markttagen haben Autofahrer Schwierigkeiten, in Citynähe ihre Fahrzeuge abzustellen. Auch Anwohner und Geschäftsleute müssen zusehen, wo sie tagsüber ihre fahrbaren Untersätze gebührenfrei parken können. Im Nuthepark, in dem das Parken bisher noch unbegrenzt möglich ist, ist schon morgens um 9 Uhr kaum noch etwas frei. Im Parkhaus Am Nuthefließ, das sich in privater Hand befindet, sind 90 Minuten kostenlos – allerdings stehen dort die Schranken seit Wochen offen. Der Parkplatz im Kleinen Haag/Ecke Theaterstraße wurde inzwischen instand gesetzt. Etwa 50 Pkw finden Platz auf der 1400 Quadratmeter großen Fläche. Allerdings ist diese Kurzzeitparkern vorbehalten. Von Montag bis Freitag ist die Parkdauer in der Zeit von 8 bis 18 Uhr auf zwei Stunden begrenzt, um möglichst vielen Nutzern einen Besuch in der Innenstadt zu ermöglichen. Die Stadt Luckenwalde ist dabei, ein Parkraumkonzept zu erstellen. In diesem ist vorgesehen, auch rund ums Rathaus die Parkzeit einzuschränken. Von Margrit Hahn