Luckenwalde: Osterlamm Osterbrot und Hasen-Plätzchen in der Bäckerei Ober

Wenn Stefan Ober an das Osterfest vor der Wende denkt, fällt ihm auf: „Zu Ostzeiten gab es nur Brot und Brötchen bei uns, wie jeden Tag“, sagt der Bäckermeister. Doch auch wenn seine Eltern, von denen er die Bäckerei übernommen hat, immer viel zu tun hatten, wurde in der Wohnung nach Ostereiern gesucht und mit den Großeltern zusammengesessen. „Der Bäckerberuf ist kein leichter, aber ein schöner“: „Ansonsten war Ostern für meine Eltern immer zusätzliche Arbeit“, erinnert sich Stefan Ober. Das gilt heute auch für ihn. „Der Bäckerberuf ist kein leichter, aber ein schöner“, findet der Bäckermeister, der seit 28 Jahren jeden Tag morgens um ein Uhr aufsteht und dafür sorgt, dass die frischen Brötchen pünktlich fertig sind. Was die Ostergebäcke angeht, hat sich in all den Jahren aber so einiges geändert: „Das war um die 90er rum, dass das mit den Ostersachen anfing“, erinnert sich Stefan Ober. Die Nachfrage nach österlichen Süßigkeiten stieg und so etablierten sich in der Bäckerei in der Baruther Straße in Luckenwalde Osterplätzchen, -lämmer, -brot und -kränze. Gefunden! Hier geht es zum Gewinnspiel - ein HIKANOE-Packraft (the boat to go) für zwei Tage. Großer Beliebtheit erfreut sich das Osterbrot, mit dem traditionell am Ostersonntag die Fastenzeit gebrochen wird. Während der 40 Tage zwischen Aschermittwoch und Ostersonntag soll laut Fastenregeln auf Genussmittel und üppige Speisen verzichtet werden. Das Brot ist sowohl symbolreich als auch aromatisch und kann den verschiedensten Geschmacksrichtungen angepasst werden. Wandelbares Ostergebäck: Traditionell wird zum süßen Hefeteig Safran für Farbe und Geschmack hinzugegeben, Mandeln und Rosinen hineingemischt. Man kann es aber auch noch mit Zitronat oder Orangeat verfeinern, die Rosinen durch Cranberrys ersetzen, es mit Walnüssen oder Haselnüssen kombinieren. Lesen Sie auch: Kirchen gehen zu Ostern neue Wege Osterlamm backen: Mit diesem Rezept gelingt die süße Tradition Jüterbog: Sportlerbeirat ruft zu Oster-Challenge auf „Bäcker sein ist ein kreativer Beruf“, sagt Stefan Ober. Im Familienunternehmen wird immer wieder Neues ausprobiert und Rezepte verändern sich fast jährlich. Das liegt indes vor allem am Mehl, denn die Ernten unterscheiden sich oft stark voneinander: „Das Getreide ist wie ein Mensch, der verändert sich auch ständig.“ Mit jedem Jahr wandele sich daher die Qualität des Mehls und so ist es schon Tradition, sich mit Fingerspitzengefühl immer wieder neu darauf einzustellen. Vom Opfertier zum süßen Kuchen: Traditionsreich ist auch das Osterlamm, dessen Bedeutung als Opfertier bis in die früheste Zeit des Christentums zurückreicht. Das weiße Lamm symbolisiert seit Jahrhunderten Reinheit und Frömmigkeit, aber auch Verletzlichkeit und Unschuld. Das Lammfleisch wurde jedoch mit der Zeit durch das süße Lamm aus gebackenem Rühr- oder Quarkteig ersetzt, das sein weißes Fell durch das Bestäuben mit Puderzucker bekommt. Dauerbrenner in der Luckenwalder Bäckerei sind vor allem die Osterplätzchen, die in Küken- und Häschenform ausgestochen werden. Blecheweise werden die Plätzchen mit leichtem Zitronengeschmack und Rosinen-Augen gebacken. Besonders beliebt sind die bei Kindern. Von Antonia Engel