Luckenwalde: Stadt schafft CO2-Ampeln für Schulen und Kitas an

Von den 352 Schülern der Luckenwalder Friedrich-Ebert-Grundschule sind derzeit nur etwa 30 für die Notbetreuung angemeldet. Dennoch ist die Einrichtung gut gewappnet, um auch bei vollem Hause saubere Luft in den Klassenräumen zu gewährleisten. Als erste Luckenwalder Grundschule wurde die Ebert-Schule jetzt mit den sogenannten CO2-Ampeln ausgestattet. 100 Ampeln für die Schulen: Im November hatten die Stadtverordneten grünes Licht gegeben, dass die Stadt außerplanmäßig 47.000 Euro bereitstellt, um Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen mit CO2-Ampeln und Luftreinigungsgeräten auszustatten. „Wir haben 100 Ampeln für die drei Grundschulen und die Oberschule angeschafft, weitere 77 für die Kitas und acht für Jugendeinrichtungen“, erklärt Ingo Reinelt, Leiter des städtischen Amtes für Gebäude- und Beteiligungsverwaltung. Die Kita „Burg“ und Neubauten wie zum Beispiel der Anbau an der Kita „Sunshine“ seien bereits mit derartigen Geräten ausgestattet. 29 Ampeln hat die Ebert-Grundschule erhalten, sodass alle Unterrichtsräume bestückt werden können. „Das hat für die Kinder auch einen pädagogischen Aspekt“, sagt Reinelt, „sie sollen an ein optimales Lüftungsverhalten herangeführt werden. Das ist nachhaltig, auch für die Zeit nach Corona.“ Andere werden nach und nach ausgestattet: Die anderen Schulen und Einrichtungen werden nach und nach ebenfalls ausgestattet. Zudem konnte die Stadt die Geräte kostengünstig beschaffen, sodass nur 33.000 Euro aufgewendet werden mussten. Hinzu kommen noch zwei Luftreinigungsgeräte, die für Räume am Jahn-Komplex vorgesehen sind, die derzeit nicht per Fenster belüftet werden können. Die CO2-Ampeln funktionieren denkbar einfach. Sie sind etwa 30 Zentimeter hoch, transportabel und brauchen nur eine Steckdose. Sie messen die Kohlendioxid-Konzentration in der Luft und zeigen wie normale Verkehrsampeln in Grün, Gelb oder Rot die Notwendigkeit zum Lüften an. Die Konzentration wird in „parts per million“, kurz ppm, gemessen. „Bei einem Wert zwischen 400 bis 1000 ppm ist die Luft optimal, die Ampel zeigt grünes Licht“, erklärt Felix Hochmuth, Abteilungsleiter Technische Gebäudeverwaltung. „Zwischen 1000 und 2000 ppm und bei gelbem Licht wird Lüften empfohlen.“ Zeigt die Ampel Rot oder blinkt sie sogar dunkelrot, besteht dringendster Handlungsbedarf. Die LEDs sind stromsparend, haben eine Lebensdauer von 50.000 Stunden und sind auswechselbar. Als die erste Ampel ausprobiert wird, leuchtet sie grün. Zur Veranschaulichung haucht Hausmeister Ronny Becker ihr Leben ein – und schon springt sie auf Gelb und Rot. „Funktioniert“, sagt er zufrieden, denn er ist für die Installation und Einweisung zuständig. Freude bei der Schulleitung: Schulleiterin Bettina Kühne freut sich: „Das ist wirklich toll, so können unsere Kinder ganz einfach mit verfolgen, wann gelüftet werden muss. Unsere Schüler sind schon sehr sensibel für dieses Thema. Unter ihnen gibt es richtige Lüftungswächter. Sie erinnern uns ans Lüften, wenn wir es mal verpassen“, sagt die Direktorin. Wie in anderen Schulen auch ist der Alltag derzeit schwierig. Fehlender Präsenzunterricht, schwankende Zahlen in der Notbetreuung, Videokonferenzen und Post per Mail – das verlangt allen viel ab. „Manche Kollegen kommen extra her und bieten eine Stunde Telefonberatung an“, lobt Vize-Schulleiterin Christin Stachowiak. Laut Lars Thielecke, Leiter des städtischen Bildungsamtes, hat die Stadt Luckenwalde rund 120 Anträge auf Notbetreuung in den Schulen bewilligt. „Und wir haben der Ebert-Schule noch ein Weihnachtsgeschenk beschert. Die ersten W-LAN-Verbindungen vom Ober- ins Erdgeschoss wurden geschaffen“, so Thielecke. Lesen Sie auch Trebbiner FahrzeugFabrik spendiert 25 Luftreinigungsgeräte für Schulen Von Elinor Wenke