Luckenwalde: Toom-Markt bestellt Mittagessen bei lokalen Gastronomen

Für die Mitarbeiter des Luckenwalder Toom-Baumarktes ist das Mittagessen derzeit immer eine kleine Überraschung. Reihum wird es jeden Tag von einem anderen Anbieter geliefert und das aus gutem Grund. „Wir haben von unserer Zentrale ein Verpflegungsbudget für die Mitarbeiter zur Verfügung“, erklärt Marktleiter Sven Kipping, „und dieses wollen wir in den nächsten drei Wochen verstärkt den lokalen Gastronomen zukommen lassen.“ Die Idee hat er von seinem Jüterboger Kollegen Hendrik Papenroth abgekupfert, der das seit kurzem genauso handhabt. „Normalerweise kümmert sich jeder Mitarbeiter selbst um sein Mittagessen. Aber in dieser stressigen und belastenden Zeit wollen wir unsere Kollegen mit diesem kleinen Bonus belohnen und motivieren“, sagt Kipping. Verlässliche Bestellungen: Er hat eine Zusammenarbeit mit der „Turmklause“, dem „Waldidyll“, mit dem „Deiner Foodtruck“, dem „Klassmo“ und dem Luckenwalder Fleischer bei Marktkauf vereinbart. „So bekommen unsere Mitarbeiter täglich ein leckeres Essen und die lokalen Gastronomen wenigstens einige verlässliche Bestellungen“, so Kipping. Von den rund 40 Mitarbeitern im Toom-Markt sind durchschnittlich 25 im Dienst. Und so viele Essen werden auch täglich bestellt. „Wir sind von Corona bisher glücklicherweise verschont geblieben“, sagt der Chef, und auch mit den jungen Müttern wurden gute Vereinbarungen getroffen, dass sie weiterhin arbeiten können. Als Bau- und Gartenmarkt darf Toom geöffnet bleiben und zieht nach wie vor Kunden an. Aber auch hier gibt es Sicherheitsvorkehrungen. „Wir lassen pro Einkauf nur eine Person rein“, erklärt Sven Kipping. Eine Regelung, die nicht bei jedem Kunden auf Verständnis stößt. Insgesamt dürfen nicht mehr als 50 Personen gleichzeitig in den Markt. Die Angestellten arbeiten mit Plexiglasscheiben und Handschuhen. Zustimmung vom Stadtmarketingverein: Die Mittagessen-Aktion begrüßt auch Elisabeth Thiemann vom Stadtmarketingverein. „Ich finde die Idee großartig“, sagt die Geschäftsstellenleiterin. „Besonders die Gastronomiebranche leidet unter den harten Auflagen zur Eindämmung des Coronavirus.“ Julia Werner von der „Turmklause“ bestätigt die schwierige Lage: „Aus Sicht der Gesundheitsprävention sind die Schritte vollkommen nachvollziehbar. Leider haben wir dadurch spürbare Umsatzeinbußen.“ Überschaubare Privatbestellungen: Um sich dennoch über Wasser zu halten, haben etliche Gastronomen quasi über Nacht einen Lieferservice aus dem Boden gestampft. Die „Turmklause“ freut sich über den Bedarf bei Toom. „Das Bestellvolumen bei den Privathaushalten ist verständlicherweise sehr überschaubar, weshalb wir umso mehr auf solche Anfragen angewiesen sind“, sagt Julia Werner. Auch das „Waldidyll“ zeigte sofort Bereitschaft. „Wir helfen gern“, sagt Mario Eisenhauer, „und wenigstens haben wir was zu tun.“ Von Elinor Wenke

Luckenwalde - Baumarkt bestellt Essen bei lokalen Gastronomen