Luckenwalde: Umweltinitiative kritisiert Grünflächen-Umbau

Auf der Grünfläche in der Zinnaer Straße/Ecke Rudolf-Breitscheid-Straße in Luckenwalde bietet sich derzeit jeden Tag ein anderes Bild. Denn die Dreiecksfläche wird im Auftrag der Stadt von Mitarbeitern des Bauhofes umgestaltet. Bäume wurden gefällt, der alte Rasen abgetragen, Sträucher entfernt. Waren vor Tagen noch große Hügel mit Muttererde zu sehen, ist jetzt schon wieder alles begradigt; die Silhouette des künftigen Weges ist sichtbar. Während dieser verdichtet wird, pflastern Bauhof-Mitarbeiter den äußeren Fußweg wieder mit Mosaikpflaster. Neue Gehölze werden in die Erde gebracht. Kosten von 9000 Euro: Der Leiter des städtischen Grünflächenamtes, Jürgen Schmeier, hatte gemeinsam mit dem Bauhof selbst eine Konzeption entworfen, weshalb sich die Kosten des Vorhabens mit 9000 Euro vergleichsweise in Grenzen halten. Laut Schmeier soll die neue, schmucke Fläche Mitte März fertig sein. Nicht überall Zustimmung: Doch nicht bei allen Luckenwaldern stößt die Umgestaltung auf Zustimmung. So üben die Mitglieder der Initiative „Luckenwalde. Lebendig. Gestalten!“ deutliche Kritik an der Art und Weise des Umbaus. „Zwei alte, üppig blühende Rotdorne und ein Weißdorn fielen dabei der Säge zum Opfer“, bedauert Anja Jürgen im Namen der Umweltinitiative. Bereits im Mai 2019 hatte sich die Arbeitsgruppe zum Entwurf der Stadtverwaltung geäußert. „Um einen Eindruck über die Vitalität der Bäume zu erlangen, haben wir diese im Blühstadium betrachtet. Dabei wurde klar, dass alle Pflanzen in einem guten bis sehr guten Zustand waren und vor allem etwas Pflege benötigen“, erklärt Anja Jürgen in einer Pressemitteilung. Wiederholt habe die Arbeitsgruppe Vorschläge gemacht und Unterstützung angeboten. „Wir erhielten die Zusage der Stadt, sich zum Zeitpunkt einer detaillierten Planung erneut zusammenzusetzen“, so Anja Jürgen, „und waren schockiert, als wir in der MAZ von der bereits begonnenen Räumung der Fläche gelesen haben.“ Auch Ricarda Voigt von der Umweltinitiative kritisiert die ihrer Meinung nach nicht behutsame Erneuerung der Fläche. „Die oberste Bodenschicht rücksichtslos abzutragen und damit die Bodenfauna zu zerstören, ist völlig unnötig“, sagte sie der MAZ. Gemeinsames Vorgehen: „Wir haben uns auf Bitte der Arbeitsgruppe jetzt mit ihr zusammengesetzt und das weitere Vorgehen besprochen“, erklärt Schmeier. So hat die Umweltgruppe eine Vorschlagsliste und einen Pflanzplan für das künftige Grün eingereicht, das vor allem auch bienenfreundlich sein soll. „Danach werden wir uns weitgehend richten“, verspricht Schmeier. Laut Astrid Mai vom Grünflächenamt werden als Gehölze unter anderem Roter Hartriegel, Weißdorn, Schlehdorn, Cornelkirsche und verschiedene Wildrosen angepflanzt. Außerdem werden Pupurweide, Holunder und Wildobstsorten wie Apfel, Birne, Vogelbeere und Pflaume in die Erde gebracht. Eine große Winterlinde und ein Rotdornstrauch sollen als Blickfang dienen. Drei Standorte für Bänke: „Die drei Standorte für Bänke stehen fest und der geschlängelte Weg wird mit der Luckenwalder Platte ausgelegt“, so Schmeier. Er verteidigt das kostengünstige Vorhaben der Verwaltung. „Wir hatten die Variante im Stadtentwicklungsausschuss vorgestellt und Zustimmung erhalten. Mit einer aufwendigen Ausführungsplanung hätten wir einen Haufen Geld ausgegeben“, so Schmeier. Von Elinor Wenke

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