Piano-Star Vladimir Mogilevsky im KlassMo Luckenwalde

Der russische Starpianist Vladimir Mogilevsky gastierte am Sonntagabend mit seinem Programm „Best of Chopin“ im Luckenwalder Kulturcafé Klassmo. Sein Klavierkonzert war so begehrt, dass er gleich zweimal hintereinander spielte. „Die Nachfrage war einfach zu groß“, freut sich Klassmo-Betreiberin Hilde Steinfurth. Aufgrund des schlechten Wetters musste die Veranstaltung unter strengen Hygienevorkehrungen nach drinnen verlegt werden, weshalb die Anzahl der Plätze limitiert blieb. Zunächst stellte der Pianist die Werke des polnisch-französischen Komponisten Frédéric Chopin vor, der als Vorreiter der Romantik gilt. Das Konzert umfasste dessen beliebteste Stücke, darunter mehrere Préludien, Walzer und Polonaisen. Den Anfang machte Mogilevsky mit „Nocturne Opus 9 Nr. 1“ in b-moll. „Er war ein Poet“, schwärmt Mogilevsky von seinem Vorbild. „Frédéric Chopin hat so viel Inhalt in ein paar Takte gelegt wie kaum ein anderer.“ Zwei Stunden Chopin-Musik: Seine Liebe zum großen Komponisten spürte man mit jeder Taste, die der international preisgekrönte Pianist anschlug. Er legte Akzente, die mal im seichten Legato, mal als kraftvoller Triller vorgetragen wurden. Thematisch arbeitete sich Vladimir Mogilevsky einmal durch die größten Werke Chopins, von der „Militärischen“ und „Heroischen Polonaise“ über ein siebenteiliges Assortiment an Walzern bis hin zur „Romanze –Larghetto“ aus dem Klavierkonzert Nr. 1 in e-moll. „Chopin war ein Walzer-König. Man kann zwar wegen der vielen Freiheiten und Ungleichheiten nicht dazu tanzen, aber es genießen“, so der Pianist. Besonders begeistere ihn die Tatsache, dass jedes der Stücke „ein eigenes Gesicht und einen eigenen Charakter“ habe. Zwei Stunden lang musizierte der Pianist auf dem Niendorf-Klavier komplett notenfrei und mit viel Hingabe. Stehende Ovationen und prasselnder Regen begleiteten den Abschied von diesem atmosphärischem Gastspiel. Von Katja Schubert