Teltow-Fläming: Bäcker bieten Tausende Silvester-Pfannkuchen an

Auf vieles muss man wegen Corona zum Jahreswechsel verzichten, auf eines aber nicht: leckere Pfannkuchen. Denn während die meisten den letzten Tag des Jahres wohl eher ruhig einläuten, herrscht in den Backstuben der Region zu Silvester Hochbetrieb. Nachtschlaf fällt aus: Für den Luckenwalder Bäckermeister Stefan Ober fällt der Nachtschlaf zum 31. Dezember immer komplett aus, denn er steht schon ab 22 Uhr in der Backstube, um die ganze Nacht hindurch 1.400 Exemplare der süßen Dickbäuche zu backen. Unterstützung erhält er von Gesellin Stefanie Schulze und seinem Gesellen Heiko Schmager. Seine Frau Annamaria Ober sowie Kornelia Rindt stehen an der Laden-Theke und hatten schon am Vortag alle Hände voll zu tun. Verkauft wird am Silvestertag von 6.30 Uhr bis 12 Uhr. Das beliebte Fettgebäck gibt es mit Marmeladen-, Pflaumenmus- oder Eierlikörfüllung, mit Zucker oder Guss. „Scharfes Zeug kommt nicht rein, das ist mir zu viel Spielerei“, sagt Stefan Ober. Vorbestellungen liefen gut: Mit dem Jahr 2020 ist er zufrieden, auch die Vorbestellungen für Silvester liefen gut. „Aber die Coronakrise ist eine Belastung für uns und die Kunden, zum Beispiel beim Maskentragen“, sagt der 44-Jährige, der selbst mit Visier vor dem Gesicht agiert. Frühestens am Silvestermittag kann sich Bäckermeister Ober dann in seine Federn verkrümeln. Auch in der Bäckerei von Uwe Rathay geht es zum Endspurt 2020 richtig heiß her, auch wenn in diesem Jahr alles ein bisschen anders ist. „Die Vorbestellungen für Pfannkuchen liefen diesmal recht verhalten, deshalb sind wir ein bisschen vorsichtig, was die Mengen betrifft“, sagt der Bäcker. Gaststätten und Hotels fehlen diesmal auf der Kundenliste. Auf Wunsch auch scharf: Für alle, die sich zu Hause den Jahreswechsel versüßen wollen, ist genügend vorrätig. Mehr als 1.000 Pfannkuchen haben er und seine Mitarbeiter auf die Bleche gezaubert. Es gibt sie mit Pflaumenmus oder Marmelade, mit Zucker oder Guss. Auf besonderen Wunsch verpasst er den kugelrunden Leckereien aber auch scharfe Füllungen wie Chili oder Senf. Das Corona-Jahr war für Uwe Rathay eine besondere Herausforderung. Umsatzmäßig zwar nicht, denn Bäckereien mussten nicht in den Lockdown. „Aber meine Verkäuferinnen stehen quasi jeden Tag an der Front und müssen Kunden ermahnen, einen Mundschutz zu tragen“, sagt der Geschäftsmann. Besonders im Frühjahr seien einige sehr uneinsichtig gewesen. Silvester nicht in weiter Ferne: Einer Gepflogenheit von ihm und seiner Frau Jacqueline macht Corona auch noch einen Strich durch die Rechnung. Traditionell starten die Eheleute zu Silvester, wenn die Backstube geschlossen wird, in einen Flug-Urlaub und suchen die Wärme. Schon manches Mal haben sie den Jahreswechsel im Flieger erlebt. Doch diesmal nicht. „Seit über zehn Jahren verbringen wir Silvester mal wieder zu Hause“, so Rathay. Neu: Baileys-Füllung: Pfannkuchen mit Baileys-Füllung oder mit Schokoglasur und Nougat-Füllung gibt es in der Bäckerei Röhrig in Blankensee. Aber auch die Klassiker mit Erdbeermarmelade und Pflaumenmus sind zu haben. Das siebenköpfige Team um Bäckermeisterin Antje Mieske ist seit Tagen zu Gange, um insgesamt 2.000 Pfannkuchen anzubieten. „Außerdem gibt es unsere Glücksschweinchen aus Quarkteig mit Kirschfüllung“, verrät Antje Mieske. Für Frühaufsteher ab 4 Uhr: Geöffnet ist am Silvestertag zwischen 8 und 14 Uhr. Frühaufsteher dürfen sich ab 4 Uhr schon ihren frischen Pfannkuchen aus der Backstube abholen. Für die Bäckerei war es ein schwieriges Jahr, da Lieferkunden wie Gaststätten weggefallen sind. „Auch unser Café musste leider schließen. Aber an den Wochenende freuen sich die Touristen über einen Kaffee to go“, so Antje Mieske. Von Elinor Wenke