Wildpark Johannismühle ist durch den Winter gerettet

Die finanzielle Lage des Wildparks Johannismühle bleibt angespannt. Die Baruther Sehenswürdigkeit leidet unter der Corona-bedingten Schließung. Viele Spenden in den vergangenen Monaten haben das Unternehmen bislang aufrecht gehalten. „Wir möchten uns bei all den Institutionen, Firmen und Privatspendern bedanken, die uns im letzten Jahr unterstützt haben. Ohne sie wären wir zahlungsunfähig“, erklärt Jan Tayeb, der Geschäftsführer. Ihm pflichtet Dr. Gerald Gronke, der Vorsitzende des Fördervereins, bei. „Allein im Dezember kamen rund 6.500 Euro zusammen. Zu den Geld- und Futterspenden kamen sogar übernommene Tierarztkosten.“ Der Wildpark Johannismühle Förderverein e.V. organisiert zudem über 100 Tierpaten, die auch über das ganze Jahr finanziell mithalfen, die Tiere zu versorgen. Viele Spenden für den Wildpark: 2020 war das Interesse der Öffentlichkeit am Überleben des Wildparks enorm. Im ersten Lockdown half die Stadtstiftung Baruth/Mark mit 10.000 Euro Corona-Unterstützung und im Sommer mit 40.000 Euro für Informationsschilder und Sitzgelegenheiten an den Wegen. „Bürgermeister Peter Ilk hat sich sehr für uns eingesetzt“, so Tayeb. Weitere größere Summen kamen etwa vom Eigentümer des Wildparks, Jörg Stubbe, und von Manfred Cieslik, dem Geschäftsführer der Großbeerener Ciema Handelsgesellschaft. „Aktuell werden neue Futterraufen aufgestellt, die die Mittelbrandenburgische Sparkasse gefördert hat“, erzählt Tayeb dankbar. „Und gerade haben wir von einem Agrarunternehmen eine große Ladung rote Rüben geschenkt bekommen.“ Im März muss geöffnet werden: Um Geld zu sparen, musste Tayeb die Hälfte der Belegschaft nun doch im Januar in Kurzarbeit schicken. „Mit den Spenden und unseren Maßnahmen halten wir erstmal bis März durch. Aber dann müssen wir öffnen. Wir brauchen, so bald es geht, zahlende Besucher.“ Das sieht auch der Arzt im Ruhestand Gronke so: „Aus medizinischer Sicht spricht doch nichts dagegen, die Menschen an der frischen Luft durch die drei Kilometer Wege durchgehen zu lassen, die jetzt als Rundgang gestaltet sind. Allerdings wäre dies im Lockdown eine individuelle politische Entscheidung.“ Eigentümer und Investor Stubbe sieht unterdes das Hauptproblem des Wildparks nicht in den Pandemiebeschränkungen, sondern in der von der Kreisverwaltung Teltow-Fläming geforderten „Kaution für eine langfristige Weitergenehmigung“ in „nicht schaffbarer Höhe“ von 60.000 Euro (siehe MAZ, 25.12.20). Ob und wann die vom Landkreis geforderte Sicherheitsleistung vom Wildpark zu zahlen ist, könnte sich noch in diesem Jahr klären. Von Conrad Wilitzki