Kegelbahn Ludwigsfelde: Verlängerung im Lockdown ohne Silvesterparty

Die geplante Silvester- und Abschiedsparty der Ludwigsfelder Kegelbahn muss coronabedingt ausfallen. Für Ludwigsfelderinnen und Ludwigsfelder, die sich die Gelegenheit zum Abschied von Peter Knitter und der Kegelbahn nicht entgehen lassen wollten, gibt es trotzdem einen Lichtstreifen am Horizont. Peter Knitter kann die Kegelbahn zunächst weiter betreiben. Wenn die entsprechende Pandemie-Verordnung eine Öffnung der Gaststätte wieder erlauben sollte. Eigentlich hatte Peter Knitter geplant, sich mit einer großen Silvesterparty von seinen Besuchern und Keglerinnen zu verabschieden. Der Lockdown machte ihm einen Strich durch die Rechnung. Seit dem 2. November darf er die Kegelbahn nicht öffnen. „Silvester fällt für uns ja nun ganz aus“, sagt Knitter, der ganz wider Erwarten nun doch noch ins 62. Berufsjahr als Gastronom gehen kann. Denn zwischenzeitlich gab es eine erneute Verlängerung: „Bis Ende März sind wir auf jeden Fall noch da“, sagt er. „Ich hoffe, dass wir bis dahin auch mal wieder aufmachen können.“ Keine Feier: Seit Anfang November, dem Beginn des Lockdowns, beschäftigt sich der Gastronom mit Dingen, die sonst eher liegen bleiben. „Zu tun haben wir im Geschäft ja immer irgendetwas“, sagt er. Das Jahresende wird für ihn nun eher ruhig. „Wir werden gar nicht feiern, auch eine private Silvesterparty im kleinsten Kreis gibt es nicht“, ergänzt er. Lesen Sie auch Ludwigsfeldes Abschied von der Kegelbahn: Gastronomie mit Kegelanlage weicht Neubau mit Wohnungen und Gewerbe Ludwigsfelde: Gnadenfrist für Kegelbahn und Gastwirt Peter Knitter Ludwigsfelde: Kegelbahn wird abgerissen Schon im Juni des zu Ende gehen Jahres hatte sich der bevorstehende Abriss des Gebäudes abgezeichnet. Die Fertigstellung der gleich nebenan liegenden Großbaustelle mit 133 Wohnungen und einer Reihe Geschäftsräumen lag noch in der Zukunft, da stellten Bauarbeiter an einem heißen, sonnigen Nachmittag ein Bauschild auf. Der Hinweis auf einen Neubau mit 22 Wohnungen und Gewerberäumen kündete vom bevorstehenden Abriss der Kegelbahn. Einen Abrisstermin aber gab es noch nicht, so dass Peter Knitter wenige Tage später gegenüber der MAZ sagte: „Wann abgerissen wird, wissen wir noch nicht. Aber bis dahin – vermutlich Ende des Jahres –können wir die Kegelbahn noch offen halten.“ „Stopp dem Abriss der Kegelbahn und Gaststätte“: Sollte der Lockdown wegen zunehmender Impfzahlen oder weil die Inzidenzwerte zurückgehen vor Ende März aufgehoben oder die Maßnahmen abgeschwächt werden, will Peter Knitter der langen Geschichte der Kegelbahn noch ein weiteres Kapitel hinzufügen. Dabei ist es wohl wenig realistisch, dass der Kegelbahn noch eine längere Zukunft beschieden sein wird, wie es zu Beginn des Jahrtausends der Fall war. Schon damals, 2003/2004, gab es Abrisspläne. Stattdessen modernisierte Knitter die Kegelbahn umfangreich. Er ließ alte Bahnen herausreißen, erneuerte sie und ließ einige Bowlingbahnen einbauen. Zuvor hatten Peter Knittels treue Stammkunden unter anderem mit Spruchbändern gefordert: „Stopp dem Abriss der Kegelbahn und Gaststätte. Weg mit der Vernichtung von Sport-, Kulturstätten und Arbeitsplätzen.“ Vergleichbare Proteste indes blieben diesmal aus. Gäste der Schankwirtschaft bedauerten, dass ihr „Wohnzimmer“ für immer weichen soll, nutzten die Verlängerung aber gerne. Geht der Lockdown, wie Viele befürchten, nun über den Monat März hinaus, kann es sein, dass das Wohnzimmer beim nächsten Besuch nicht mehr steht. Von Udo Böhlefeld