Ludwigsfelde: Erbbaupacht für neue Kita beschlossen

Den nächsten Schritt zu einer weiteren neuen Kita in Ludwigsfelde gingen in dieser Woche die Stadtverordneten: Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung votierten sie am Dienstag für einen Erbbaurechtsvertrag mit dem Evangelischen Diakonissenhaus Berlin Teltow Lehnin. Dieser Träger plant auf Bitte der Stadt neben der jetzigen Kita „Märchenland“ an der Ecke Märkische Straße/Iltisweg eine Kindertagesstätte mit 100 Plätzen. Geplant ist sie für 40 Kinder unter drei Jahren und 60 ältere. Für diesen Neubau werden vom „Märchenland“-Areal 2600 Quadratmeter abgetrennt, es soll ein Gebäude mit Terrasse nach Osten und 24 Pkw-Stellplätzen an der Westseite entstehen. Nach bisheriger Berechnung würde die Erbbaupacht laut Angabe in der Begründung zu diesem Beschluss knapp 16.000 Euro pro Jahr betragen, der Vertrag soll über 66 Jahre laufen. Verkehrssituation muss gelöst werden: Vor der Entscheidung erinnerte Bauausschuss-Vorsitzender Silvio Pape (Die Linke) an die ohnehin schon angespannte Verkehrssituation vor der dortigen Kita; die werde gemeinsam mit dem Straßenverkehrsamt auch im Zusammenhang mit dem Schulkomplex nebenan geklärt, so Bürgermeister Andreas Igel (SPD). Und Pape fragte: „Der jetzigen Kita wird ja damit Platz im Außengelände weggenommen, kann man das nicht ausgleichen den Zaun auf der anderen Seite ein Stück in das Ödland dort versetzen?“ Das werde tatsächlich zurzeit geprüft, so Fachbereichsleiter Paul Niepalla. Doch auch ohne eine solche Erweiterung entspreche das Gelände auch mit zwei Kitas immer noch den Vorschriften, hatte der Mann aus dem Rathaus bereits bei einer der Vorbereitungsrunden in den Ausschüssen erklärt. Fernwärmeleitung verschwindet: Auch ein anderes Problem sei gelöst, ist der Begründung zu entnehmen: Auf den betreffenden Flurstücken befindet sich eine Fernwärmeleitung der Stadtwerke Ludwigsfelde. Der Versorgungsträger sei bereit, die Leitung in diesem Abschnitt still zu legen. Das und der Rückbau inklusive Entsorgung mit Trenn- und Sicherungsmaßnahmen veranschlagen die Stadtwerke mit rund 50.000 Euro. Das Geld sei in den städtischen Haushaltsplan für dieses Jahr eingestellt, ist zu lesen. Stadt fehlen weiter hunderte Kitaplätze: Doch auch mit dieser neuen Kita ist in der Zuzugsstadt Ludwigsfelde die Kuh noch nicht vom Eis: Der Kommune fehlen zurzeit hunderte Kita- und Schulplätze, sie kommt mit Erweiterungen und Neubauten kaum hinterher. Die Situation jetzt ist das komplette Gegenteil von der Mitte der 1990er Jahre: Damals nach dem Mauerfall-Geburtenknick wurden in der Stadt reihenweise Kitas geschlossen oder zusammengelegt. Mit auf das „Märchenland“-Gelände zum Beispiel war die Kita „Buratino“ gezogen; sie hatte ihr Domizil dort, wo heute ein Pflegeheim für demenzkranke Menschen betrieben wird. Von Jutta Abromeit

Ludwigsfelde - Ludwigsfelde stimmt für Erbbaupacht für neue Kita