Eigentlich sollte es allgemein um Sicherheit und Ordnung in Ludwigsfelde gehen beim dritten Treff des Jugendforums, das in dieser Woche stattfand. Doch schon wieder mussten Jugendliche, Sozialarbeiter Patrick Walter, Ordnungsamtschef Henry Nottrott, Revierpolizist Alexander Zibulski und Bürgermeister Andreas Igel (SPD) über abgesägte Bäume, abgerolltes Klopapier in Ästen, Glasscherben auf dem Beton der Skatepark-Pisten und jede Menge Müll reden.
„Das ist so ärgerlich und macht es denen von uns, die sich dort echt um Ordnung bemühen, ganz schön schwer“, sagte die 17-jährige Sarah Feggeler jetzt gegenüber der MAZ. „Wir haben die Idee, Glasflaschen dort zu verbieten, wie auf anderen Sportstätten“, ergänzt Rocky Weitzel. Patrick Walter erklärt: „Die Stadt sagt deutlich: Der Kommunalservice schafft es nicht, den ganzen Müll dort wegzuräumen.“ Es sei richtig, dass Jugendliche mit verantwortlich seien.
Das akzeptieren Rocky Weitzel und die 17-jährigen Zwillingsschwestern Sarah und Svenja Feggeler völlig. Die drei gehören zu den Jugendlichen, die sich sowohl im Citytreff engagieren als auch zu denen, die Reinigungsutensilien im Supermarkt neben dem Skatepark stationiert haben, damit jeder sie holen und helfen kann, Schmutz und Scherben zu beseitigen.
Video-Bilder könnten helfen, meint Svenja Feggeler
Im Disput zu Lösungen am Skatepark-Areal gefiel den dreien vor allem der Bürgermeister-Vorschlag für Streetworker. Das sei insofern eine prima Idee, findet auch Sozialarbeiter Walter, weil die Polizeiwache auf der gegenüberliegenden Seite der Potsdamer Straße nicht unbesetzt bleiben kann, wenn Jugendliche um Hilfe bitten. „Und ich kann hier den Citytreff auch nicht ohne Aufsicht lassen“, erklärt er.
Die drei jungen Leute hätten übrigens am liebsten Videokameras am Skatepark. „Mit den Bildern habe ich kein Problem, sie könnten aber helfen zu sehen, wer hier was anrichtet“, meint Svenja Feggeler. Alle drei freuen sich, dass sie bei der Skatepark-Erweiterung wieder mitreden dürfen. Rocky Weitzels Vorschlag: „Noch etwas mehr Licht auf der Anlage, das schafft mehr Sicherheit.“ Neu war für sie, dass es in der Stadt neben Ordnungsamt und Polizei die Sicherheitspartner um Uwe Materna gibt.
Sarah Feggeler will bei der Mitsprache im Ort noch einen Schritt weiter gehen: Sie kandidiere im Mai als Parteilose für die Stadtverordnetenversammlung. Beim Engagement der Jugendlichen hält Sozialarbeiter Walter eines für ganz wichtig: „Wir sollten sie nehmen, wie sie sind. Bei zu vielen Zwängen sind sie sonst einfach weg.“
Von Jutta Abromeit
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