Ludwigsfelde Kinder malen Bilder gegen illegale Müllberge

„Ich musste einfach was machen“, erzählt die Ludwigsfelderin Susann Basner. Mehr aus Langeweile und dem Drang, während der aktuellen Corona-Pandemie und der zwangsverordneten Pause etwas Sinnvolles zu machen, fing sie an, hinter ihrem Grundstück, zwischen Holzhäusern und Autobahn, Müll zu sammeln. Das schrieb sie ihrer Freundin per Whatsapp, und die entschloss sich kurzerhand, bei der nächsten Sammelaktion dabei zu sein. Das tägliche MAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Brandenburg täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Gefunden: Schuhe, Brille, Dachpappe: „Den Sicherheitsabstand konnten wir in dem Waldstück natürlich ganz einfach einhalten und uns gleichzeitig sinnvoll beschäftigen“, erzählt die Kindergärtnerin aus der Fröbel-Kita „Kinderland“ und freute sich über diese Unterstützung. Zum zweiten Treffen kamen bereits zwei Mütter mit ihren drei Kindern. „Alle hielten den Abstand und räumten eifrig den Wald auf“, erzählt die 50-Jährige. Und sie berichtet von ihren Fundstücken: Alte und neue Schuhe, eine antiquierte Brille, alte DDR-Artikel, Plastikmüll und sogar Dachpappe. Die anschließende Entsorgung übernahmen der Zweckverband SBAZV und der Kommunalservice der Stadt. Es folgten zwei weitere Aufräumaktionen von jeweils zwei Stunden. Besonders begeistert war Erzieherin Susann Basner davon, wie einfach sich Kinder und deren Eltern, Nachbarn und vorbeigehende Fußgänger von dem Gedanken dieser Aktion anstecken ließen. Zuletzt hatten sich bereits 15 große und kleine Ludwigsfelder im gesamten Waldstück verteilt und waren aktiv. „Dafür vielen, vielen Dank, ohne euch wäre das nicht so eine erfolgreiche Aktion geworden“, sagte sie hinterher. Cooles Dankeschön: Die Initiatorin bat die beteiligten Kinder nach dem Aufräumen übrigens darum, Bilder der Aktion zu malen. Die kleinen Kunstwerke laminierte sie dann und hängte sie mit Fäden und gut sichtbar an die Stellen, an denen sie den Wald bereits gesäubert hatten. „Jetzt gehe ich natürlich fast täglich die Strecke entlang, um zu gucken, ob alle 15 Bilder noch an den Bäumen hängen“, verrät sie über ihre „Patrouillengänge“ mit einem Grinsen im Gesicht. „Unter ein Bild hat ein Ludwigsfelder sogar seinen Dank geschrieben, was ich natürlich richtig cool finde“, erzählt sie. Den Müll, den sie bei den Aktionen gefunden hatten, fotografierten die Teilnehmer übrigens akribisch. „Damit werden wir an geeigneter Stelle, ebenfalls gut sichtbar, eine Art Müllgalerie anlegen“, erklärt Susann Basner zu einer ihrer nächsten Ideen. Von Jutta Abromeit

Nachbarschaftsaktion - Kinderbilder gegen illegale Müllberge