Ludwigsfelde: So kreativ wird der Gemeindepädagoge im Lockdown

„Mit Malen habe ich es nicht so“, sagt Tim Drewanz vom Evangelischen Kirchenkreis Zossen-Fläming. Doch in seiner Arbeit als Gemeindepädagoge kommt der 25-Jährige da manchmal nicht drumherum. Gerade ist er aber gerade noch mal davon gekommen, denn statt zu malen hat Drewanz einfach gebastelt, um Kindern in Löwenbruch eine Freude zu machen: Aus Toilettenpapierrollen, Papier und Filzstoff hat er Szenen aus der Josefsgeschichte nachgestellt, abfotografiert und zusammen mit dem Text der Bibelstelle an den Zaun der Kirche St. Anna in Löwenbruch gehangen. Dazu gibt es auch immer ein kleines Rätsel oder eine Aufgabe. Kopien hängen auch an der Rangsdorfer Kirche und in Trebbin, wo Drewanz ebenfalls als Pädagoge der Kirche arbeitet. Seit vergangenem Freitag können sich Kinder den ersten Teil anschauen, diese Woche kommt dann der nächste Teil dazu und so weiter. Über vier Wochen sollen die Kleinsten der Kirchengemeinde so animiert werden, sich auch im Lockdown etwas mit Christenlehre zu befassen und selbst kreativ zu werden. „Vor allem will ich aber den Kontakt zu den Kindern nicht verlieren“, sagt Drewanz. Er ist erst seit Mitte August zum Team des Kirchenkreises hinzugestoßen, hatte also wenig Zeit die Kinder in der regulären Christenlehre kennenzulernen, bevor im November der nächste Lockdown kam. In Löwenbruch wollte er sogar erst eine Kindergruppe aufbauen. „Ich will aber weiter Sachen ausprobieren“: Er habe anfangs versucht, zu den sechs- bist zwölfjährigen Kindern über Videochats Kontakt zu halten, sagt Drewanz. Allerdings mit wenig Erfolg, „Vor dem Computer ist das nicht das Wahre“, sagt er. „Die Stunden leben auch von Kreativität und Interaktion.“ Also stieg er auf Post um, über die sich viele Kinder sehr gefreut hatten. „Ich will aber weiter Sachen ausprobieren“, sagt Drewanz. Lesen Sie auch: Bischof besucht Gottesdienst in Ludwigsfelde Feiern auf dem Friedhof: Gemeinde nutzt ehemalige Trauerhalle neu Rangsdorfer Kirche hat ein Totenkronenbrett Und dieses Mal versucht er es mit einer selbst gemachten Bildergeschichte. „Ich fand, dass die Josefsgeschichte inhaltlich Parallelen zur jetzigen Zeit zeigt“, sagt er. Dort würde auch eine Familie auseinandergerissen, die sich sieben Jahre nicht sehen könne. „Solange dauert es bei uns hoffentlich nicht“, sagt Drewanz. Aber er glaubt, dass sich Kinder darin wiederfinden, die ihre Großeltern auch gerade nicht sehen können. „Am Ende wird natürlich alles gut“, sagt der Pädagoge. „Ich hoffe, dass auch die Kinder irgendwann zurückblicken und sagen: Ist ja doch alles gut.“ Vor allem freut sich Drewanz aber auf die Zeit, wenn die „Christenlehre to go“ vorbei ist und er endlich richtig anfangen kann. Von Lisa Neugebauer