Trebbin: Bahnhof soll saniert und umgestaltet werden

Der Bahnhof in Trebbin ist eines der ältesten Wahrzeichen der Stadt und inzwischen in die Jahre gekommen. Als Bahnhofsgebäude im klassischen Sinne hat er ausgedient, ist aber als Bahnhaltepunkt für viele Trebbiner immer noch ein Inbegriff für Mobilität und Flexibilität. Mit Hilfe von Fördermitteln soll das denkmalgeschützte Gebäude saniert und als Tor zum Naturpark Nuthe-Nieplitz zu einem multifunktionellen Begegnungszentrum umgestaltet werden. Bürgermeister Thomas Berger (CDU) stellte Details des Vorhabens im Bauausschuss und Sozialausschuss vor. Stadt hat den Bahnhof gekauft: „Die Diskussion über den Bahnhof reicht bis ins letzte Jahrhundert zurück. Die Stadt hatte sich entschieden, den Bahnhof von der Bahn zu kaufen, um das historische Gebäude zu erhalten“, sagte Berger. Vor zehn Jahren war dann ein Planentwurf zur Umgestaltung vorgelegt worden, doch der finanzielle Aufwand war zu groß. Fördermittel in Aussicht: Jetzt stehen Fördermittel für das 480.000 Euro teure Vorhaben in Aussicht, sodass die Stadt nur 25 Prozent, also 120.000 Euro, als Eigenanteil aufbringen müsste. „Dafür brauchen wir aber einen Grundsatzbeschluss der Stadtverordneten, dass wir dieses Vorhaben auch wirklich wollen“, warb Berger um Zustimmung. Der Bahnhof soll baulich komplett und denkmalgerecht saniert werden. Fenster und Türen müssen überarbeitet, Spachtel- und Malerarbeiten in Angriff genommen werden. Die Außenfassade des Klinkerbaus soll gereinigt und schadhafte Fugen ausgebessert werden. Zum Beheizen ist eine moderne Brennwert-Therme geplant. Das Dach soll wieder eine originale Schiefereindeckung erhalten. Das tägliche MAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Brandenburg täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Der Bahnhof gilt auch künftig als Ausgangspunkt für Wanderungen und Reisen in die Region. Für Ankommende ist geplant, eine Touristinformation in der Wartehalle zu integrieren. Im Rahmen des Wettbewerbs „Klimaschutz durch Radverkehr“ soll in der alten, zurzeit nicht genutzten Bahnhofshalle ein Fahrrad-Verleih etabliert werden. „Außerdem wollen wir eine geschützte Fahrradstation schaffen“, kündigte Berger an, „damit man auch ein hochwertiges Fahrrad guten Gewissens am Bahnhof abstellen kann.“ Begegnungsstätte für Generationen: Aus Sicht des Beirates für Senioren und Menschen mit Behinderung soll im Gebäude eine Begegnungsstätte für alle Trebbiner entstehen, die nicht nur gelegentlich, sondern mit festen Terminen an allen Tagen genutzt werden kann. Denkbar sei auch eine generationsübergreifende Begegnung mit Kitas und Schulen. Die Eingangshalle könnte für verschiedene Ausstellungen genutzt werden. René Haase (CDU) regte eine Videoüberwachung an. Michael Baumecker (NL) forderte, das Thema der öffentlichen Toiletten gebührend zu berücksichtigen. Kritik am Konzept: Kritik gab es vom sachkundigen Einwohner Tobias Hellmig. Er bezeichnete das Konzept als „orientierungslos“. „Ich hätte mir gewünscht, dass man vorher mit uns ausgiebig diskutiert“, sagte er und stellte seine Ideen vor – zum Beispiel für einen barrierefreien Postshop oder ein neues Domizil für den Heimatverein. „Wir sind ganz am Anfang, es können noch viele Ideen eingebracht werden“, versicherte Berger. Das Konzept geht nun in die Stadtverordnetenversammlung. Von Elinor Wenke

Trebbin - Bahnhofsgebäude soll saniert werden