Trebbin: Debatte um Standort des Bauhofes

Der Bauhof in Trebbin soll an seinem bisherigen Standort in der Wilhelmstraße 6 im Ortsteil Löwendorf bleiben. Dort sollen ab 2021 schrittweise Instandhaltungsmaßnahmen, Reparaturen sowie Investitionen getätigt werden, um den Bauhof zu einem Objekt mit leistungsfähigem Standard zu entwickeln. Zu diesem mehrheitlichen Beschluss hat sich der Bauausschuss nach intensiver Debatte durchgerungen. Drei mögliche Varianten: Das Bauhof-Domizil entspricht nicht mehr modernen Standards mit ausreichend Lagerflächen, Werkstatt, Sanitär- und Aufenthaltsräumen. Schon länger hatten mehrere Fraktionen der Stadtverordneten gefordert, Lösungsmöglichkeiten vorzulegen. Zur Debatte standen drei Varianten: die Modernisierung und der Ausbau des jetzigen Standortes, der Umzug in die Ahrensdorfer Straße in Löwendorf (ehemalige LPG Legehybriden) mit Neubau oder ein Mietobjekt in Glau, das aber inzwischen nicht mehr zur Verfügung steht. „Eine Wirtschaftlichkeitsberechnung hat ergeben, dass die Modernisierung am vorhandenen Standort die günstigste Variante ist“, erklärte Beate Rantzsch, Leiterin der Abteilung Tiefbau. Für eine Verlegung des Bauhofes zur Ahrensdorfer Straße mit Abriss, Planung und Hallenneubau müssten laut Kostenschätzung 1,34 Millionen Euro eingeplant werden. „Die Verwaltung schlägt deshalb vor: Der jetzige Standort ist auch der künftige“, so Rantzsch. Unterschiedliche Resonanz: Im Ausschuss fiel die Resonanz sehr unterschiedlich aus. „Mich hat diese Beschlussvorlage in Erstaunen versetzt“, sagte Michael Baumecker (NL). Er hält den Zustand des jetzigen Hauptgebäudes für so marode, „dass jeder ausgegebene Euro rausgeschmissenes Geld ist“, sagte er. Zudem befinde sich der Bauhof in der Wilhelmstraße in einem Wohngebiet mit begrenzter Fläche. „Der Bauhof hatte jahrelang schlechte Bedingungen. Jetzt besteht die Chance, ihn mit einem Neubau aufzuwerten“, so Baumecker. Peter Haase (AfD) hält den derzeitigen Standort für „ideal“. „Man kann die Halle langsam sanieren und kleine Brötchen backen. Für größere haben wir das Geld nicht“, erklärte er. Paul Schuchardt (UFW) verwies auf die „erheblichen Abrisskosten“, die bei einem Neubau zusätzlich zu erwarten wären. Votum für jetzigen Standort: Ralf Marschall (CDU) plädierte für den vorhandenen Standort. „Wir reden hier über siebeneinhalb Arbeitskräfte, die 95 Prozent ihrer Zeit draußen verbringen. Der Bauhof ist eine Lager- und Abstellfläche, mehr nicht“, sagte Marschall und rechnete vor: „Wenn wir den vorhandenen Standort sanieren und in den nächsten Doppelhaushalt 70.000 Euro pro Jahr einstellen, wäre das eine machbare Größe.“ Peter Mann: Sorge um finanzielle Situation: Peter Mann (SPD) dämpfte alle Hoffnungen auf eine kostenträchtige Lösung. „Ich fürchte, der Bauhof muss die nächsten fünf Jahre dort bleiben, wo er ist, weil wir im Haushalt null Puffer haben“, sagte er. „Ich frage mich ernsthaft, wie wir einen neuen Bauhof finanzieren könnten. Schließlich wollen wir aus dem Haushalt Kitas sanieren, einen Hort und eine Feuerwache bauen.“ Vor der Entscheidung für einen Standort müsse Kassensturz gemacht werden. „Ich denke schon, dass die Standortfrage jetzt geklärt werden sollte“, sagte Ausschussvorsitzender Silvio Kahle (FW). Die wurde schließlich zugunsten des vorhandenen Standortes entschieden. Die Stadtverordneten beschließen am 9. Dezember darüber. Von Elinor Wenke