Niedergörsdorf: Erzieherinnen der Kitas halten in Coronazeit mit bemalten Steinen Kontakt zu den Kindern

„Wir haben Zettel verteilt und hoffen, dass viele mitmachen, damit wir trotz Kita-Pause gemeinsam an einer Sache arbeiten können“, sagt Anke Lange, Leiterin des Familienzentrums Altes Lager. Seit kurzem wächst vor dem Eingangstor in der Lessingstraße nämlich eine Schlange heran. Natürlich keine echte – das Kriechtier dort besteht aus bunt bemalten Steinen, die mit den Namen der Kita-Kinder verziert sind. Erzieherin Melanie Frey hatte die Idee vor Kurzem mitgebracht. Schon in vielen anderen Orten haben sich ähnliche Aktionen durchgesetzt. Auch in der Kita „Kinderland“ in Niedergörsdorf zieren seit Anfang April bunte Steine den Kita-Zaun. Viele Familien haben sich an der Aktion beteiligt. Denn für einige Kinder ist der bemalte Stein am Kita-Zaun gerade der einzige Kontakt zu den Freunden und den Erziehern. Persönlicher Haustürbesuch in Blönsdorf: Auch in der Blönsdorfer Kita „Spielkiste“ meldeten sich Leiterin Daniela Maetzing und ihre Kollegen bei den Schützlingen, die wegen der Corona-Regelungen zu Hause bleiben mussten. Aus der Ferne gab es für sie einen netten Videogruß. Zudem berichtet Daniela Maetzing: „Nach Ostern haben wir die Kinder dann persönlich besucht und ihnen ihre Ostergeschenke vorbei gebracht.“ Mit dabei: Ein persönlicher Brief mit Bastel- und Lernaufgaben für Zuhause. Daneben nutzten die Erzieher den Rundgang außerdem, um mit Eltern und Kindern ins Gespräch zu kommen und zu erfahren, wie es ihnen mit der Situation geht. Die Erzieher vom Hort „Sonnenblume“ in Blönsdorf machten es ähnlich. Auch sie kamen persönlich vorbei und schickten handgeschriebene Briefe raus. Lalido kommuniziert mit Videos und Bildern: Aus der Kita „Lalido“ in Langenlipsdorf schickten Kita-Leiterin Beatrix Heinzel und ihre Kolleginnen Videogrüße mit lieben Worten, Mitmach-Liedern und Bastelangeboten. Zudem riefen die Erzieher dazu auf, die gebastelten Vögel anschließend an die Fenster zu hängen. „Es haben wirklich viele mitgemacht“, erzählt Beatrix Heinzel. Umgekehrt durften die Kinder ihre gemalten Bilder in den Briefkasten der Kita einwerfen. Sie wurden sichtbar an den Fenstern der Kita aufgehangen. „Uns ging es darum, dass die Kinder uns sehen und wissen, dass wir trotzdem für sie da sind“, so Beatrix Heinzel. Sorge der Erzieherinnen nicht eingetroffen: Für sie und alle anderen Erzieher aus Niedergörsdorf war der Kita-Alltag in den vergangenen Wochen ungewohnt. Anke Lange vom Familienzentrum berichtet: „Wir sind ja viel Trubel gewohnt und das ist ja auch das, was uns Spaß macht.“ Roswitha Bosnjak vom Hort „Sonnenblume“ vermisst die Normalität ebenfalls. Inzwischen hätten sich aber alle gut mit der Situation arrangiert. „Die Kinder fühlen sich wohl und sind viel draußen“, sagt die Hort-Leiterin. „Wir haben ja viele Möglichkeiten und viel Material.“ In der Kita „Spielkiste“ versuchten die Erzieher die Kinder außerdem mit Trickfilmen über das Coronavirus aufzuklären und ihnen die Situation verständlicher zu machen. Trotzdem: Einige Kinder bräuchten ihre Zeit, um sich nach mehreren Wochen mit Mama und Papa in Quarantäne wieder an den Kita-Alltag zu gewöhnen. Oder daran, dass sie eben noch nicht zurück zu den Freunden dürfen. „Im Großen und Ganzen haben das aber alle gut gemeistert. Wir haben uns vorher mehr Sorgen gemacht“, lautet Daniela Maetzings Fazit. Kinder freuen sich auf die Rückkehr: Mehr Kinder werden mit der neuen Regelung auch in der kommenden Woche wieder in den Niedergörsdorfer Kitas erwartet. Marlies Wecke freut sich darauf. Die Leiterin der Kita „Kinderland“ hat auch trotz Corona viele schöne Momente erlebt. Sie erzählt: „Ein Mädchen sagte an ihrem ersten Tag zu mir `Hallo Marlies, ich bin wieder da.´ Das war ganz süß.“ Und auch in den anderen Einrichtungen war die Freude der Rückkehrer groß. „Sie freuen sich alle und vermissen uns wirklich“, so Anke Lange. Lesen Sie auch: Jetzt dürfen die Jüngsten wieder zur Schule Nur noch zehn Isolierbetten für Coronapatienten in Luckenwalde Corona in TF: Die wichtigsten Infos in Kürze Von Isabelle Richter

Niedergörsdorf - Trotz Corona: So halten die Erzieher Kontakt zu den Kindern