Fördermittel für Rangsdorfer See bewilligt

Wer hat denn den Stöpsel vom Rangsdorfer See gezogen? Der Vorsitzende des Vereins zur Rettung des Rangsdorfer Sees, Günter Mehlitz schlägt erneut Alarm. Nicht nur, dass der See-Pegel innerhalb eines Jahres von 1,05 Metern auf 30 Zentimeter abnahm, jetzt ist auch noch innerhalb von drei Tagen die Wassersäule des Rangsdorfer Sees um 16 Zentimeter gesunken. „Als ob jemand den Stöpsel aus dem Waschbecken gezogen und wieder reingesteckt hat“, berichtet Mehlitz. Seit Jahren schon wird gerätselt, warum der See austrocknet und wie man das Gewässer retten kann. Einziger Lichtblick der jüngsten Zeit: Die Fördermittel von 99.000 Euro zur Seesanierung wurden jetzt endlich bewilligt. Rätselhaft: Nicht nur der Wasserspiegel des Rangsdorfer Sees sinkt, auch die toten Fische, der geringe Sauerstoffgehalt und Nährstoffgehalt, Blaualgen und stinkendes Wasser machen den Rangsdorfern große Sorgen. Und jetzt kam auch noch das plötzliche Absinken des Pegels von 16 Zentimetern in nur drei Tagen hinzu. Günter Mehlitz sagt: „Das kann doch nicht nur von der Verdunstung oder der Trockenheit kommen, das Grundwasser verschwindet irgendwohin und keiner weiß, warum. Das ist seltsam und wohl eher ein unterirdisches Problem.“ Jetzt kann die Seesanierung ausgeschrieben werden: Für die Seesanierung wurden jetzt endlich die Fördermittel bewilligt. Auch für den Machnower See, der ebenfalls immer weiter austrocknet, wurden Gelder bewilligt. Bürgermeister Klaus Rocher (FDP) sagt: „Der Fördermittelbescheid der Investitionsbank des Landes Brandenburg (ILB) zur Erarbeitung einer Sanierungskonzeption des Rangsdorfer Sees in Höhe von 99.000 Euro ist am 22. November 2019 in der Gemeinde Rangsdorf eingegangen.“ Drei Tage darauf folgte dann der Fördermittelbescheid der ILB zur Erarbeitung einer Sanierungskonzeption für den Machnower See in Höhe von 94.962 Euro. „Beide Förderungen werden zu 100 Prozent gewährt – anders als im Sommer noch von einigen politischen Akteuren befürchtet worden war“, sagte Bürgermeister Rocher weiter. Und wie geht es jetzt genau weiter? Rocher: „Jetzt werden wir eine Ausschreibung zur Seesanierung machen und Angebote einholen. Das kann ein paar Monate dauern.“ Ein Seemonitoring am Rangsdorfer See soll es schon seit Jahren geben, es war aber wohl nie Geld da, um die Daten auszuwerten. Rocher: „Das stimmt so nicht ganz, einige Daten wurden bereits ausgewertet, aber noch nicht alle. Der Rangsdorfer See hat eine Wasserscheide mit Schichtenwasser, was problematisch ist.“ Günter Mehlitz hofft derweil, dass zukünftige Untersuchungen des Sees endlich einmal Aufschluss über die Ursachen bringen: „Mir graut vor dem Tag, an dem der See verlandet.“ Von Marlene Schmidt

Rangsdorf - Fördergelder für Rangsdorfer See bewilligt