Freie Träger der Rangsdorfer Kitas müssen im laufenden Jahr mit deutlich höheren Kosten rechnen

Auf die freien Träger der Rangsdorfer Kindertagesstätten kommen im laufenden Jahr deutlich höhere Kosten als in der Vergangenheit zu. Im Ausschuss für Bildung, Kultur, Sport und Soziales meldeten sie deshalb Gesprächsbedarf mit den Gemeindevertretern an. Wirtschaftspläne nicht aktuell: Wenn die Gemeindevertreter kein Einsehen haben, müssen die Betreiber der Rangsdorfer Kindertagesstätten im laufenden Jahr mit großen Löchern in ihren Etats rechnen. Zum Teil deutlich höhere Sachkosten wie auch die Personalkostensteigerungen durch Tariferhöhungen sind die Ursache dafür. Die Haushaltsplanansätze der Gemeinde entstanden zwar im wesentlichen auf der Basis der Wirtschaftspläne der Kita-Träger. Aber auch bei der Erstellung dieser Wirtschaftspläne konnten nicht immer die aktuellsten Zahlen zugrunde gelegt werden. Oder die Wirtschaftspläne wurden zu spät für die Etatplanung an die Gemeinde übergeben. Reale Löcher im Plan: Die Zahlen der Wirtschaftsplanung der freien Träger und die Ansätze für den Haushalt der Gemeinde liegen zum Teil weit auseinander. So liegt etwa der Haushaltsansatz für die Kita „Lino“ für das laufende Jahr bei 188 300 Euro. Stellt man die Daten des Wirtschaftsplans gegenüber, fehlen dem Trägerverein der Kita im laufenden Jahr knapp 25 000 Euro. Werden die Verwaltungskosten mit einkalkuliert, steigt der Fehlbetrag gegenüber dem Haushalt noch einmal um 3000 Euro. Noch gravierender ist die Diskrepanz bei der Kita „Lummerland“ der Evangelischen Kirchengemeinde Groß Machnow. Etwas mehr als 30 000 Euro stehen im Haushaltsplan der Gemeinde für die Betreiberkosten bereit. Die liegen aber dem Wirtschaftsplan der Kirchengemeinde zufolge bei über 150 000 Euro. Da spielt das Minus bei den Verwaltungskosten von 600 Euro – laut Wirtschaftsplan 19 400 gegenüber dem Haushaltsansatz von 18 800 Euro –kaum noch eine Rolle. Ehrenamtlich nicht mehr leistbar: Melanie Eichhorst, sonst Vorsitzende der Gemeindevertretung, schilderte in ihrer Rolle als Vorsitzende des Trägervereins Kita Lino, welche Schwierigkeiten der bislang weitgehend ehrenamtlich organisierte Kita-Betrieb bereitet. „Inzwischen ist der ursprünglich ehrenamtliche Verein zu einem kleinen Kita-Unternehmen mit über zwanzig Mitarbeiterinnen geworden“, erklärte Eichhorst. Das sei ehrenamtlich gar nicht mehr zu leisten, weshalb eigentlich auch die Daten des Kita-Lino-Wirtschaftsplans eher höher sein müssten. Das bestätigten letztlich auch die Vertreter der anderen freien Träger. So sagte etwa Bürgermeister Klaus Rocher, der sich zuvor für befangen erklärt hatte, und der jetzt für den Kita-Träger Evangelische Kirchengemeinde sprach, dass der Verwaltungsaufwand nicht zu unterschätzen sei. Dass er in der Kirche nicht so eine Rolle spiele wie bei kleineren Trägern, liege aber schlicht daran, dass es entsprechende Fachabteilungen mit Personal ja schon gebe. Letztlich appellierte Melanie Eichhorst als Mutter und Vorsitzende der Kita Lino an die GV-Mitglieder: „Bitte lassen Sie uns reden.“ Das soll nun in den nächsten 14 Tagen geschehen. Von Udo Böhlefeld

Rangsdorf - Kita- und Gemeindevertreter wollen reden