Kunst in Rangdorf: Johanna Huthmacher ist neue Projektmanagerin der Gedok

Die Gemeinschaft der Künstlerinnen und Kunstfördernden e.V. (Gedok) Brandenburg hat mit Johanna Huthmacher seit dem 15. Juli eine neue Projektleiterin. Vorstandsvorsitzende Gerlinde Förster arbeitet sie gerade ein. Huthmacher wurde damit Nachfolgerin der Künstlerin und Kuratorin Jaana Liisa Prüss. „Ich habe enormes Glück, hier gelandet zu sein“, sagt Huthmacher. Erst zu Anfang des Sommers hatte sie sich beworben. Einsatz für Hilfsleistungen: Mitten in der Corona-Krise, die auch das Kunstgeschäft hart traf, erlebte Huthmacher sofort mit, wie sich die Gedok für ihre immerhin 80 Künstlerinnen bei der Regional- und Landespolitik einsetzte. „In den letzten Monaten hat sich die Gedok massiv für die Neujustierung der Hilfsprogramme eingesetzt.“ Denn Soforthilfen und Mikrostipendien halfen nicht automatisch jeder Künstlerin. Huthmacher wuchs in Frankfurt am Main auf. Ihr Kunstinteresse entdeckte sie als Jugendliche und versuchte sich erst selbst praktisch. Dann beschloss sie, an der Humboldt-Universität zu Berlin Kunstgeschichte zu studieren mit dem Schwerpunkt Malerei. Hatte sie schon privat und als Studentin erste Ausstellungen organisiert, wurde sie ab 2016 drei Jahre lang für das Panorama Museum im thüringischen Bad Frankenhausen tätig. Malworkshops an Schulen: Aktuell sucht sie eine Wohnung in Rangsdorf. An die gute Arbeit der hiesigen Gedok will sie anschließen. So möchte sie die Malworkshops mit den Schulen weiterführen und die Gedok bekannter machen. Der seit 1994 bestehende Brandenburger Landesverband ist allerdings bereits gut vernetzt. Ihre 117 Mitglieder stammen aus mehreren Bundesländern. Selbst in Kanada wurde man auf die Brandenburgerinnen aufmerksam. Neue Vorhaben: Nachdem seit März alle Aktivitäten und Ausstellungen ruhen mussten, will der Verein bald aus der Corona-Pause kommen. Schließlich war anlässlich des „Ida Dehmel Jahres” 2020 einiges geplant. Anfang August soll überdies die Mitgliederversammlung einen neuen Vorstand wählen, denn die Vorstandsvorsitzende Förster und weitere Vorständlerinnen legen ihr Amt nieder. Huthmacher hofft, dass sich alle neuen Vertreterinnen dann am 23. August zum Start der neuen Ausstellung um 15 Uhr vorstellen können. Die Gedok wurde 1926 mit maßgeblichem Impuls von Ida Dehmel, der zweiten Ehefrau des aus Kremmen (Oberhavel) stammenden Dichters Richard Dehmel, gegründet. Die Abkürzung Gedok steht für Gemeinschaft Deutsch-Österreichischer Künstlerinnenvereine aller Kunstgattungen. Die Berliner Gedok wurde 1960 wiedergegründet, nachdem sie nach Ende des Zweiten Weltkrieges als zuvor gleichgeschaltete Naziorganisation verboten worden war. Galerie und Geschäftsstelle der Berliner Sektion befinden sich in der Motzstraße 69 in Schöneberg. Ein Video zu „ÜBER-LEBEN: Frauenbilder gestern – heute – morgen“ steht Youtube. Infos unter: www.gedok-brandenburg.de „Achtung: Aufnahme!“ war bereits für April als Teil des Projektes „ÜBER-LEBEN. Frauen für die Zukunft“ geplant, musste aber verschoben werden. Hier präsentieren sich dann fünf Neumitglieder: Antje Bräuer, Adelheid Fuss, Barbara Illmer, Katrin Kamrau und Marion Stille. Die Ausstellung wird bis zum 25. Oktober zu sehen sein. Wieder Montagsfilme: Am 14. und 18. September soll zudem die „Montagsfilm“-Reihe weiterlaufen. Gezeigt werden „Der Junge muss an die frische Luft“ sowie „Das Blau der Welt“. Im September werden auch die Literatur- und Konzertveranstaltungen im Haus wieder aufgenommen. Am 3. Oktober hat die Initiative „Kunstmeile” vor, die hiesigen „Orte der Kultur“ miteinander zu verbinden. Der Kulturhof Rangsdorf, das Seebadhotel, die Rathausbibliothek, die evangelische Gemeinde und die Gedok in der Seebadallee 45 werden ihre Tore öffnen. Am 1. November soll das Projekt „Über-Leben“ mit der Ausstellung „Roter Faden – Übers Leben“ fortgeführt werden und im Dezember folgt voraussichtlich der Kunstmarkt im Gedok-Haus. Hier wollen die Künstlerinnen an eigenen Ständen ihre jeweilige Malerei, Grafik, Plastik, Textilien oder Schmuckdesigns anbieten. „Das ist ja gerade das Schöne, so breitgefächert aufgestellt zu sein“, findet Huthmacher. „Die Kunstschaffenden können sich gegenseitig begegnen und inspirieren.“ Von Conrad Wilitzki