Rufbus in Niedergörsdorf: VTF zufrieden mit Nachfrage

Ein Monat ist seit dem Start des neuen Rufbus-Angebotes in allen Ortsteilen der Gemeinde Niedergörsdorf vergangen. Damals hatten Dirk Müller von der Verkehrsgesellschaft Teltow-Fläming (VTF), Bürgermeisterin Doreen Boßdorf (Bürgergemeinschaft) und Landrätin Kornelia Wehlan (Linke) darauf gehofft, dass die Einwohner nicht zögern und die Alternative direkt in Anspruch nehmen. Nach den ersten Wochen, zieht Dirk Müller nun ein positives Fazit. „Der Rufbus wird gut angenommen“, sagt er. „Seit dem 13. Dezember 2020 haben wir im Bereich Niedergörsdorf neun Neukunden, die 28 mal gefahren sind.“ 20 Prozent der Kunden buchen online. Eine Person nutzt den Rufbus sogar schon regelmäßig mit bisher elf Fahrten. Lesen Sie auch Niedergörsdorf: Rufbus ab sofort buchbar Im Vergleich zu anderen Rufbuseinführungen habe man nach einem Monat Betrieb vergleichbare Zahlen. „Vor dem Hintergrund, dass im Winter weniger Fahrgäste fahren und aufgrund der Beschränkungen durch Corona, sind wir zufrieden“, so Müller. Der Bereichsleiter für Verkehrsplanung und Qualitätsmanagement weiß jedoch, dass es ein wenig mehr Zeit braucht, bis sich der Rufbus in einer Region als Alternative herumgesprochen und etabliert hat. „Unsere Erfahrungen zeigen, dass das Rufbusangebot so ungefähr nach fünf Jahren zu Mobilitätsveränderungen der Bürger führt“, erläutert Dirk Müller. „Dann wird das Angebot nicht nur wenige Male im Jahr, sondern für alle Fahrten benutzt, weil man das verlässliche Angebot ausreichend probiert hat.“ Einige würden sich dann vielleicht dafür entscheiden, dass ein zweiter oder dritter Pkw in ihrem Haushalt nicht mehr benötigt wird. Auch das soll neben mehr Flexibilität eines der langfristigen Ziele sein. Denn der Landkreis Teltow-Fläming arbeitet gezielt an der Einhaltung der Pariser Klimaziele. Im Lockdown sinkt die Nachfrage: Mit der Buchung des Rufbusses hatten die Niedergörsdorfer keine Probleme. Sie klappten laut Dirk Müller problemlos. Am Ende bleibt wohl nur ein Störfaktor: Die Coronapandemie. Denn auch sie hat sich auf die Nutzung ausgewirkt. Allgemein erklärt Dirk Müller: „Für den Rufbus lässt sich feststellen, dass wir mit den Beschränkungen im März, April und Mai 2020 deutlich sinkende Fahrgastzahlen hatten.“ Anschließend waren die Zahlen jedoch wieder gestiegen – mit einer guten Bilanz. „Wir hatten im Sommer bis Herbst sogar mehr Fahrgäste als im Jahr davor“, so Müller. Zum aktuellen Lockdown erklärt er: „Mit den neuen Beschränkungen befördern wir wieder weniger Fahrgäste, so ungefähr auf Vorjahresniveau.“ Von Isabelle Richter