Die 475 Meter lange Taubenstraße in Ludwigsfelde bleibt ein Jahr statt des geplanten halben Jahres Baustelle. Das erklärte Annegret Grallert vom Sachgebiet Bauleitplanung und Verkehrsinfrastruktur kürzlich den Bauausschussmitgliedern. Für diese doppelt so lange Ausbauzeit gebe es mehrere Gründe.
An der Taubenstraße liegen 50 Grundstücke, sie verbindet die Thälmann- und die Rathenau-Straße. Die Fertigstellung des Komplettausbaus mit Gehsteigen und Regenentwässerung zu Ende Oktober sei nicht zu halten gewesen, so Grallert. Nun habe die Stadt von den Baufirmen die Zusage, dass der Abschnitt zwischen Grundschule und Rehstraße bis Weihnachten fertig sei. Könne nach einer Winterunterbrechung ab März weitergebaut werden, soll die ganze Straße Ende Mai fertig sein, so die Fachfrau. Gründe für die Verzögerung sind nach ihren Worten die Enge der Baustelle, unerwartet lange Wurzeln des einzigen Baumes, unerwartete Bodenbeschaffenheit und unerwartete Leitungsverläufe. Den Anliegern war zugesagt, während der gesamten Bauzeit Zugang zu haben.
Diese Straße ist jedoch ein direkter Weg zur Grimm-Grundschule. „Das heißt, die Kinder laufen durch die Baustelle und jedes Mal, wenn ein Kind auftaucht, muss der Bagger unterbrechen“, so Grallert. Hinzu komme, dass wegen der Enge nirgendwo Platz ist, Baumaterial zu lagern. „Große Betonröhren müssen also in den Nebenstraßen lagern und Maschinen können nur begrenzt gleichzeitig arbeiten“, erklärte sie. Nicht erwartet hatten die Bauleute, dass alte Regen-, Schmutz- und Trinkwasserleitungen in gleicher Höhe lagen. „Das ist für den Neubau nicht ganz unproblematisch“, sagte Grallert. Und weil bis vier Meter in die Tiefe gearbeitet werde, kämen die verschiedenen Gewerke wegen der Enge nur nacheinander zum Zuge. Außerdem ragten die Wurzeln einer unscheinbaren Eiche, die unbedingt zu erhalten sei, weiter unter die Straße als erwartet. „Auch dafür musste umgeplant werden; nun lassen wir in diesem Bereich den Bord weg.“ Hinzugekommen seien der unerwartet schlechte Untergrund, der verdichtet werden musste, und nicht eingetragene Höhenunterschiede der Zufahrten. „Jede einzelne müssen wir nun separat anpassen“, so die Fachfrau.
Von Jutta Abromeit