Teltow-Fläming: Schulen starten nach den Ferien mit Distanzunterricht

Am ersten Schultag nach den Weihnachtsferien begann der Unterricht für die meisten Klassen wieder als Distanzunterricht. Entsprechend der landesweiten Vorgaben werden lediglich die Abschlussklassen zum Präsenzunterricht in die Schulen gebeten. „An der Oberschule in Rangsdorf sind die Halbjahresnoten für die Klassen der Jahrgangsstufe 10 und der Abschlussklassen nicht ins Gefahr“, sagte Schulleiterin Annett Meincke auf Nachfrage. „Wir halten uns an die Vorgaben. Masken tragen die Schülerinnen und Schüler ohnehin schon seit dem vergangenen Monat.“ Da der Unterricht in den anderen Klassen mithilfe von Computern und Internet wieder auf Distanz stattfindet, sind die Klassen im Präsenzunterricht auf mehrere Schulräume verteilt. Auch wenn so maximaler Abstand gewährleistet sei, werden die Masken getragen. Lesen Sie auch Kitas und Schulen in TF: Klassenarbeiten werden noch geschrieben Großbeeren/Rangsdorf: Corona-Tests an Kitas und Schulen negativ Großbeeren: Vier weitere Schüler mit Corona infiziert Die Regelungen gelten für alle Oberschulen und Gymnasien im Bundesland Brandenburg. Deshalb erhalten auch die Klassen 7 –9 an der Herbert-Tschäpe-Schule in Dahlewitz Aufgaben für die Arbeit zuhause. „Die Server sind seit gestern Abend bereit, bislang arbeitet die Technik ohne dass uns Probleme bekannt geworden sind“, sagt die stellvertretende Schulleiterin Pollow. Die zehnten Klassen sind in zwei Gruppen eingeteilt. Sie haben feste Flure, feste Eingänge und feste Schulhofbereiche zugewiesen bekommen. Zentraler Bestandteil des Distanzunterrichts ist die Homepage der Schule. Die Schüler der Jahrgangsstufen finden dort wochenweise ihre Aufgaben, die in freier Zeiteinteilung bearbeitet werden können. Nachfragen sind per E-Mail an den Lehrer zu richten. Grundschulen unterrichten ausschließlich über Distanz: Grundschüler werden ausschließlich auf Distanz unterrichtet. Lediglich Kinder, die eine Notbetreuung bekommen, dürfen die Schulgebäude betreten. An der Theodor-Fontane-Grundschule in Ludwigsfelde sind das von den rund 470 Schülern aber gerade einmal 23, sagt Schulleiterin Andrea Ludwig. Weil die Anträge allerdings bis kurz vor Weihnachten gestellt werden konnten, musste sich die Leiterin am Montag überraschen lassen, wie viele Schüler tatsächlich zur Schule dürfen. „Zur Sicherheit hatte ich alle 27 Lehrkräfte kommen lassen“, sagt sie. Ab Dienstag würden die meisten Lehrer wieder aus dem Homeoffice arbeiten. Für das Lernen auf Distanz sei die Schule dieses Mal besser vorbereitet als beim ersten Lockdown, sagt Ludwig. „Wir haben dazugelernt.“ Dabei war die Grundschule bereits vorher technisch fit, managte etwa Klassen- und Notenbücher bereits über das sogenannte „Grundschulwebportal“. Im Frühjahr sei lediglich die Funktion hinzugekommen, auch Materialien über das Portal hochladen zu können. Über die Chat-Funktion können die Lehrer außerdem Kontakt zu den Kindern halten. Internetverbindung an Schule ist schlecht: Was fehlt, sei allerdings ein Tool für Videokonferenzen, sagt die Schulleiterin. Hier müssten die Lehrer „kreativ“ werden – also auf Programme ausweichen, die nicht über das Datensicherheits-abgenickte Portal laufen. Und auch die Internetverbindung an der Schule sei im Moment nicht stabil genug, um mit ganzen Klassen zu konferieren. Mit dem Distanzlernen an sich kämen Schüler und Lehrer aber gut klar, sagt Ludwig. Nur wenige Schüler hätten keinen Zugriff auf die online bereitgestellten Materialien – diese können sich die Arbeitsblätter und Bücher dann über das Fenster im Sekretariat heraus geben lassen. Die Aufgaben, die die Kinder bekommen, hätten dem Umfang des Stundenplans, sagt Ludwig. „Die Lehrer versuchen hier kreativ zu sein und nicht nur Arbeitsblätter hochzuladen, sondern auch mal Bastelanleitungen, Experimente für Zuhause oder Erklärvideos.“ 95 Prozent der Schüler würden gut arbeiten, schätzt die Schulleiterin. „Das kommt auch immer etwas auf die Unterstützung der Eltern an.“ Dass durch den vielen Distanzunterricht seit dem Frühjahr Kinder auf der Strecke geblieben sind, kann Ludwig zum Glück verneinen. Sie geht davon aus, dass ihre Lehrer und Schüler auch die jetzige Homeschooling-Phase gut überstehen. Genug Noten für die Halbjahreszeugnisse haben die Lehrer auch schon zusammen – die haben sie bereits in der Präsenzphase gesammelt. Somit blickt Ludwig einigermaßen entspannt auf die neuen Entscheidungen am Dienstag, und ob die Schüler in diesem Halbjahr noch einmal in die Schule kommen. „Aufregend ist das natürlich trotzdem immer.“ Von Lisa Neugebauer und Udo Böhlefeld