Trebbin: Doppelhaushalt 2021/22 mit millionenschwerem Minus

Der Trebbiner Doppelhaushalt 2021/2022 soll im März beschlossen werden, doch noch weist der Entwurf millionenschwere Defizite auf. Bei einem Volumen von knapp 19 Millionen Euro steht beim Ergebnishaushalt für 2021 ein Minus von mehr als drei Millionen Euro zu Buche. Im Finanzhaushalt klafft bei einem Umfang von 27 Millionen Euro noch eine dicke Lücke von 9,74 Millionen Euro. „Es ist derzeit noch ein Wünsch-dir-was-Haushalt“, umreißt Kämmerer Ronny Haase scherzhaft die Situation. „Alle Ämter haben zunächst ihre Planungen und Vorhaben angemeldet“, sagt Haase, „jetzt muss verwaltungsintern und in den Ausschüssen der Rotstift angesetzt werden.“ Kämmerer: „Genügend Einsparpotenzial“: Schlaflose Nächte hat Ronny Haase wegen der Haushaltsfinanzen noch nicht. „Ich sehe noch genügend Kapazitäten und Einsparpotenzial“, sagt er. So ist zum Beispiel der Hortneubau derzeit mit fünf Millionen Euro eingeplant. Abrücken will man von diesem dringendem Vorhaben auf keinen Fall. Wenn aber die Trebbiner Wohnungsbaugesellschaft Trewo den Hort baut, kämen auf die Stadt lediglich die Mietkosten zu. „Dann könnten wir die fünf Millionen Euro auch wieder ausbuchen“, so Haase. Die gute Nachricht: Die lang ersehnte Feuerwache, die derzeit gebaut und knapp fünf Millionen Euro kosten wird, ist durch den aktuellen Haushalt nahezu ausfinanziert. „Wir konnten die Mittel aus 2020 rüberretten“, sagt Haase. Eingespart werden muss wohl beim Straßenbau einschließlich der Werterhaltungen. „Da müssen Prioritäten gesetzt und einige Vorhaben sicher verschoben werden“, so Haase. Lesen Sie auch Trebbin: Doppelhaushalt mit Minus Keine Abstriche will er an der überfälligen Sanierung der Schulhöfe machen. Der in Blankensee ist für 2021 mit einer Million Euro Gesamtinvestition und 75-prozentiger Förderung geplant. „Bleiben als Eigenanteil für die Stadt immerhin noch 250.000 Euro“, rechnet Haase vor. Der Schulhof in Trebbin steht für 2022 auf dem Programm. Kosten: 1,7 Millionen Euro. „Dafür sind noch keine Fördermittel in Aussicht. „Die Stadt hat noch Geld auf dem Konto“, bilanziert Haase für das Jahresende 2020. Bisher mussten nicht übermäßige Summen an Gewerbesteuereinnahmen zurückgezahlt werden. „Aber endgültig sind die finanziellen Corona-Auswirkungen noch nicht absehbar“, so Haase. Von Elinor Wenke