Trebbin: Stadtverwaltung für ausgedehnten Stromausfall gerüstet

Wie die Stadt Trebbin für den Fall eines ausgedehnten Stromausfalls gewappnet ist, war Gegenstand einer Debatte unter den Stadtverordneten. Die AfD-Fraktion hatte in einem Antrag gefordert, einen „Notfallplan Stromausfall“ zu erstellen sowie diesen für alle Haushalte der Stadt bekannt zu machen. Außerdem sollten Ressourcen geprüft werden, um bei Stromausfall einen Notbetrieb der Verwaltung zu gewährleisten. Eine Notfallübung der beteiligten Akteure sollte es laut AfD jedes Jahr geben. Fraktionsvorsitzender Dietmar Ertel hatte auf langandauernde Stromausfälle in anderen Kommunen und deren Auswirkungen auf die Bevölkerung verwiesen. Antrag zurückgezogen: Zu einem Beschluss ist es nicht gekommen, da Ertel den Antrag nach lebhafter Debatte zurückzog. „Uns ging es vor allem darum, Informationsdefizite auszugleichen“, sagte er; die Diskussion hatte offenbar diesen Zweck erfüllt. Einschlägige Erfahrungen: Bürgermeister Thomas Berger (CDU) verwies auf einschlägige Erfahrungen mit dem Thema Stromausfall. „Beim großen Sturm im Oktober 2017 waren die westlichen Ortsteile stundenlang ohne Strom“, berichtete er. Hausintern habe man sich intensiv Gedanken gemacht und eine Meldekette entwickelt. Dabei gehe es nicht nur um Stromausfälle, sondern auch andere größere Schadenslagen wie Wasserrohrbrüche. „Die Stadt ist nur bis zu einem bestimmten Grad verantwortlich, dann ist der Katastrophenschutz des Landkreises zuständig“, erklärte Berger. Eingebunden seien auch Strom- und Wasserversorger sowie die Feuerwehr. Die neue Feuerwache erhalte ein großes Lagezentrum. Notdienst an den Wochenenden: Laut Berger gibt es in der Verwaltung nach Dienstschluss und an den Wochenenden einen Notdienst durch den diensthabenden Abteilungsleiter oder den Bürgermeister. „Der Turnus wechselt jede Woche; Telefone werden umgeleitet. Intern weiß jeder, wie er zu handeln hat“, versichert Berger. Für den Krisenfall sei die Kooperation mit Feuerwehr, Landkreis und Polizei gewährleistet. Für die Bürger gibt es außerdem ein Krisentelefon unter 03 37 31/8 42 39 und eine Mailadresse unter gefahrenlage@stadt-trebbin.de. Pläne werden nicht offengelegt: Stadtbrandmeister Silvio Kahle versicherte, dass die Arbeitsfähigkeit der Verwaltung gewährleistet sei, es gebe auch eine Notfall-Tankstelle im Landkreis. „Die einzelnen Maßnahmen werden wir aber nicht offenlegen“, so Kahle. Peter Mann (SPD) sprach sich gegen den AfD-Antrag aus. „Die Kommunen haben Notfallpläne, die Zuständigkeiten sind geregelt“, sagte er. „Strategisch ist es nicht zulässig, die Details an jeden Haushalt zu geben.“ Paul Schuchardt (UFW) verwies auf teils immense Beeinträchtigungen in den Ortsteilen. „Oftmals sind ganze Orte für viele Stunden ohne Strom, zum Beispiel Blankensee“, sagte er. Er fordert für solche Fälle Gespräche und Rückkopplungen mit dem Stromversorger zu den Ursachen. Von Elinor Wenke