Werbiger Grundschule wartet auf Umsetzung des Digiatlpakts mit Ungeduld.

Die Ungeduld an der Werbiger Achim-von-Arnim-Grundschule bei der Umsetzung des so genannten „Digitalpakts“ könnte größer nicht sein. Auf der jüngsten Sitzung des Sozialausschusses der Gemeinde machte Schulleiterin Petra Schrank aus ihrer Enttäuschung darüber, dass es keinerlei sichtbare Fortschritte gibt, keinen Hehl. Dass an der Sitzung kein Vertreter des Dahmer Amtes teilnahm, um auf die offenen Fragen zu antworten und einen Umsetzungs-Zeitplan in Aussicht zu stellen, machte die Enttäuschung noch größer. Obwohl die Grundschule im Mai 2020 zu den ersten in Brandenburg gehörte, die den gemeinsam von Lehrern und dem Systemadministrator der Amtsverwaltung erarbeiteten Medienentwicklungsplan beim staatlichen Schulamt einreichte und das Land mehrfach finanzielle Förderung in Aussicht stellte, gibt es dort bis heute weder ein funktionierendes W-Lan-Netz, noch die dringend benötigten Endgeräte. „Das einzige was wir haben, sind zwei alte Laptops, die nicht mal mehr richtig funktionieren“, schilderte Schrank die Situation. Lehrer nutzen private Technik für den Unterricht: Dass der digitalen Unterricht trotzdem funktioniert ist nur dem Engagement der Lehrer zu verdanken, die ihre eigenen Laptops mitbringen, was mangels schuleigenem W-Lan-Netz datenrechtlich die nächsten Probleme aufwirft. Bereist am Jahresende 2020 war allen Beteiligten klar, dass zur Einrichtung von Hardware und Netz und für die spätere Datenpflege ein eigener Systemadministrator unverzichtbar ist. Ob die im Januar von der Gemeindevertretung in der Amtsverwaltung in Auftrag gegebene Ausschreibung eines entsprechenden Dienstleistungsauftrages bereits erfolgt ist, konnte in der Ausschuss-Sitzung nicht beantwortet werden. Auch der Stand zur Umschichtung von Haushaltsmitteln, um die vom Land zwar versprochenen, bis heute aber nicht gezahlten Fördermittel zumindest teilweise vorzustrecken, hätte die Ausschussmitglieder brennend interessiert. Ebenfalls offen blieb die Frage, ob es seitens des Landes denn schon einen konkreten Termin zur Auszahlung der Gelder signalisiert wurde und ob es möglich ist, an dem vor knapp einem Jahr ausgearbeiteten Konzept im Rahmen des Budgets inhaltliche Anpassungen vorzunehmen. Statt der ursprünglich beantragten elektronischen Schultafeln wird an der Schule inzwischen der Kauf mehrerer Beamer favorisiert. Die zwischenzeitlich in der Diskussion stehende Frage, ob auf das Computerkabinett zugunsten von mehr mobilen Endgeräten verzichtet werden solle, ist mittlerweile vom Tisch. Angst vor dem Verbleib auf dem digitalen Standstreifen: Schranks Befürchtung ist nun, dass die Schule womöglich noch zum Start des nächsten Schuljahres auf einem Standstreifen der Digitalen Autobahn seine Zeit vergeudet. Lesen Sie auch Leihlaptops für Jüterboger Wiesenschüler werden an Eltern übergeben. Die Kritik wegen der zu schleppenden Umsetzung des Digitalpakts durch die Amtsverwaltung kann im Dahmer Rathaus niemand nachvollziehen. Im Gegenteil. Trotz Corona-bedingter Mehrbelastung und obwohl die Gemeinde und nicht das Amt der Schulträger sei, habe der IT-Administrator der Verwaltung am Aufgabenkatalog für den externen Dienstleister mitgewirkt. Der Bitte zur Prüfung und Ergänzung sei die Schule bislang nur unzureichend nachgekommen, erwidert die für Schulfragen zuständige Mitarbeiterin Michelle Schlomach die MAZ-Anfrage. Auch von Änderungswünschen am Konzept habe man bisher keine Kenntnis gehabt. Von Uwe Klemens