Am Torfsee in Gottsdorf wurde auf einer Fläche von 960 Quadratmetern eine Windschutzhecke angelegt. Schon seit Jahren bemüht sich Hartmut Hanack darum, das dort endlich etwas passiert. „Auf großen Teilen meiner Ackerflächen in Gottsdorf haben Bodenerosionen Sandverwehungen geschaffen. Durch fehlende Hecken kam es dann auch zu starken Wachstumsbehinderungen der angrenzenden Laubgehölze“, sagt Hartmut Hanack. Die Massenkarambolage nach Sandverwehungen auf der Autobahn bei Rostock vor fünf Jahren gab letztendlich den Ausschlag für ihn zu handeln. „Die Zeichen des Klimawandels sollten nicht ignoriert werden. Es wird immer wichtiger mit den veränderten Bedingungen umzugehen“, betont er.
Hanack wandte sich an die Gemeinde Nuthe-Urstromtal und bat aufgrund der großen Trockenintervalle im Herbst vergangenen Jahres darum, dass die Umsetzung der Maßnahme schnell erfolgen möge. „Von der Gemeinde erhielt ich allerdings keine Unterstützung. Man versuchte sogar diese Hecke zu verhindern“, berichtet Hanack. Bei der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Teltow-Fläming stieß er hingegen auf offene Ohren.
Das ökologische Gleichgewicht
Es ist nicht unüblich, dass Besitzer von Wald und Ackerflächen ihr Areal im Rahmen von Ausgleich- und Ersatzmaßnahmen zur Verfügung stellen. Dabei geht es auch um die Bepflanzung von Flächen mit Bäumen oder Hecken, die für das ökologische Gleichgewicht von Nutzen sind.
In dieser Woche entstand nun auf den angrenzenden Ackerflächen, die von den Biobauern der Klinkenmühle und der Obermühle Gottsdorf ökologisch bewirtschaftet wird, eine Windschutzhecke. Mitarbeiter der Wittenberger Landschafts- und Gartenbaufirma Stackelitz pflanzten dort vierreihig Kirsch-, Pflaumen- und Äpfelbäume sowie Hainbuchen, Ebereschen, Hundsrosen, Besenginster, schwarzen Holunder, Weißdorn und Schlehe. Wichtig war bei der Auswahl, dass es sich um heimische und standorttypische Gehölze handelt.
Im Naturschutzgebiet
Die Hecke verbindet zwei Waldstücke und soll die Winderosion auf den Äckern reduzieren. Damit die Landwirte mit ihren Traktoren auf die Felder kommen, wurden Durchlässe geschaffen. Die Flächen befinden sich innerhalb des Naturschutzgebietes Oberes Pfefferfließ und gehören damit zum Zuständigkeitsbereich der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises.
Hartmut Hanack ist froh, dass sein Vorschlag umgesetzt wurde. „Nach jahrelangem Durchhalten wurde nun endlich diese ökologisch sinnvolle Hecke am Torfsee gebaut. Nach umständlichen Blockaden wurde dieses Projekt umgesetzt und soll für das in Gange gekommene Flurneuordnungsverfahren Pfefferfließ ein Vorzeigebeispiel sein“, sagt der 62-jährige Gottower. Hanack ist froh, dass der Landschaftspflegeverein Mittelbrandenburg e.V. seine Idee unterstützte. „Viele Wald- und Ackerbesitzer wissen nicht, dass es eine derartige Möglichkeit der Flächennutzung gibt.“ Hanack ist gern bereit, Interessierten mit seiner Erfahrung weiterzuhelfen.
Info: Wer mit Hartmut Hanack in Kontakt treten möchte, kann dies per E-Mail tun: info@hartmut-hanack.de
Von Margrit Hahn