Corona: Weniger Steuereinnahmen für die Stadt Trebbin

Unter strengen Sicherheitsvorkehrungen fanden sich die Trebbiner Stadtverordneten am Mittwochabend statt im Clauerthaus diesmal in der großen Turnhalle am Sportkomplex zu ihrer Sitzung zusammen. Ummantelte Mikrofone, Handdesinfektion und große Sicherheitsabstände prägten die kommunalpolitische „Ansammlung“. Zuschauer durften abgeschirmt auf der Besuchertribüne Platz nehmen. „Die Coronakrise macht auch um Trebbin keinen Bogen“, erklärte Bürgermeister Thomas Berger (CDU). Acht Infektionen mit dem Coronavirus sind inzwischen bestätigt. Durch die Eindämmungsverordnung sei das öffentliche Leben weitgehend zum Erliegen gekommen. „Am schmerzlichsten ist wohl das private Ansammlungsverbot“, räumte Berger ein. Das Ordnungsamt und 75 Prozent der Stadtmitarbeiter hätten die Einhaltung kontrolliert und seien zumeist auf Verständnis gestoßen. Ein Vorkommnis habe es im Bereich des Massensports gegeben. Die Verwaltung ist für den öffentlichen Besucherverkehr weiter geschlossen. „Wir haben aus Sicherheitsgründen die Belegschaft in zwei Teams geteilt, die miteinander keinen Kontakt haben“, so Berger. Anträge auf Stundung der Gewerbesteuer: Welche finanziellen Auswirkungen die Coronakrise auf die Stadt haben wird, kann derzeit nur geschätzt werden. „Inzwischen sind schon 14 Anträge von Unternehmen auf Stundung der Gewerbesteuer eingegangen“, konstatierte Berger. Er und der Kämmerer gehen zunächst von Einnahmeeinbußen von zehn Prozent für die Stadt aus. „Das wäre bei der Gewerbesteuer ein Minus von 550.000 Euro“ rechnete Berger vor. Das tägliche MAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Brandenburg täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Mit Mindereinnahmen müsse man auch beim Gemeindeanteil an der Einkommen- und Umsatzsteuer rechnen – bei der Einkommensteuer von 300.000 Euro, bei der Umsatzsteuer von 36.000 Euro. „Insgesamt gehen wir also von einem Einnahmen-Minus von 800.000 Euro aus“, so Berger. Ausgaben verringern sich: Allerdings verringern sich auch die Ausgaben. „Alle öffentlichen Einrichtungen sind geschlossen, dadurch sparen wir Betriebskosten“, sagte der Bürgermeister. Außerdem finden keine öffentlichen Veranstaltungen statt und Aufträge können teils nur verzögert ausgelöst werden. Wie sich Einnahmen und Ausgaben gegeneinander aufrechnen, sei derzeit nicht absehbar. „Wir fahren den Haushalt auf Sicht und schauen jeden Tag neu, was wir ausgeben können“, so Berger. Erste Lose für Feuerwehr-Neubau vergeben: Für den Neubau der Feuerwache sind die ersten zwölf Leistungslose mit einem Volumen von 2,48 Millionen Euro vergeben; ursprünglich waren dafür 2,3 Millionen Euro vorgesehen. „Wir sind zuversichtlich, dass wir den Kostenrahmen trotzdem halten können“, so Berger. Inzwischen ist das Geschäftsleben in Trebbin wieder angelaufen. Berger hofft weiterhin auf Disziplin. „Meine Sorge ist, dass die Menschen durch die Lockerungen zu leichtsinnig werden. Corona ist noch längst nicht vorbei.“ Lesen Sie auch: Corona in TF: Die wichtigsten Infos in Kürze Klinikum Luckenwalde: Bitte eigene Masken mitbringen Teltow-Fläming: Geschäfte öffnen nach Corona-Zwangspause wieder Von Elinor Wenke

Trebbin - Corona: Finanzielle Folgen für die Stadt Trebbin