Hier feiern die Karnevalisten den Saisonbeginn

Karneval, Fasching, Fastnacht – die fünfte Jahreszeit hat viele Namen. Am Montag beginnt die neue Saison – am 11. November pünktlich um 11.11 Uhr. Vielerorts werden die Rathäuser gestürmt, Krawatten der Bürgermeister zerschnitten und Gemeindeschlüssel entrissen. Trotz Trauermonat November und dem besinnlichen Adventscharakter ist im nördlichen Teltow-Fläming schon jede Menge los. Karnevalisten stürmen das Rathaus: Ursprünglich begann die Fastnachtszeit erst am Dreikönigstag, dem 6. Januar. In der vorbereitenden Zeit galt es, die vorhandenen Lebensmittel zu verzehren, die nicht „fastenzeittauglich“ waren, wie Fleisch, Fett, Schmalz, Eier und Milchprodukte. Der Martinstag am 11. November, an dem heutzutage die Karnevalssaision beginnt, war zugleich der Endtermin des bäuerlichen Jahres, an dem die Pacht fällig wurde und das Gesinde wechselte. Die Zeit vom 12. November bis 5. Januar bleibt vielerorts meist karnevalsfrei. Anders hingegen in Blankenfelde. Dort stürmt der Karnevals Club am Samstag, 16. November, um 11 Uhr das Verwaltungsgebäude in der Karl-Marx-Straße 4, um Bürgermeister Michael Schwuchow (SPD) den Gemeindeschlüssel zu entreißen. Ein karnevalistisches Programm, ordentlich Kamelle und die Vorstellung des Prinzenpaares sind ebenfalls Teil dieser symbolischen Besetzung, zu der es einen kleinen Sektempfang, auch für Zuschauer, geben wird. Rangsdorfer feiern schon im November: Ebenfalls am Samstag, 16. November, geht in Rangsdorf die Post ab. Unter dem Motto „Karnevaloween“ steigt die Sause ab 19 Uhr in der Festhalle des Seehotels. Zuvor findet um 12 Uhr die Schlüsselübergabe am Rathaus mit anschließendem kleinen Umzug zum Seehotel statt. Dort startet um 14 Uhr der Kinderkarneval. Karten dafür gibt es im Vorverkauf im Seehotel, Tourismusbüro im Rathaus und bei Krause Zweiräder- und Motorgeräte in der Kienitzer Straße. Zum ersten Mal in der Geschichte der mittlerweile 45-jährigen Tradition des Rangsdorfer Karnevals sind alle Termine im kommenden Jahr abgesagt, wie der Verein auf seiner Internetseite schreibt. Grund sind technische Schwierigkeiten im Seehotel, weshalb die dortige Festhalle anderweitig vom Betreiber benötigt wird. Erste Veranstaltungen am Montag: In Ludwigsfelde wird ebenso groß gefeiert: Am Samstag, 16. November, veranstaltet der hiesige Karnevalsclub ein Straßenkarneval. Treffpunkt ist um 10 Uhr bei der Ludwigsfelder Wohnungsgenossenschaft, gegenüber dem Aldi-Markt in der Brandenburgischen Straße. Gemeinsam ziehen die Karnevalisten durch die Stadt. Sie werden um 11.11 Uhr das Rathaus stürmen. Am Abend, um 19.19 Uhr, findet dann die Abendveranstaltung im Klubhaus statt. Weitere Veranstaltungen sind im Februar geplant. Direkt am Montag, 11. November, geht es in Großbeeren rund. Dort stürmt der Großbeerener Faschings Club um 11.11 Uhr das Rathaus. Gleiches gilt für Zossen: Dort startet zur gleichen Zeit der Umzug zum Rathaus. Drei neue Prinzenpaare, der drei Zossener Karnevalsvereine – DKC in Dabendorf, KCS in Schöneiche und KCK in Kallinchen – wollen zum Auftakt der fünften Jahreszeit das närrische Zepter in der Stadt übernehmen. Bis Aschermittwoch wird gefeiert: Mit Rammbock und Konfettikanone stürmen sie das Rathaus, um den goldenen Schlüssel zu erobern. Wie sieht in diesem Jahr der Widerstand von Zossens scheidender Bürgermeisterin Michaela Schreiber aus? Lässt sie sich wieder etwas Spektakuläres einfallen wie schon in den vergangenen Jahren, als sie mit allen Mitteln – ob Feuer oder Wasser, Sturm oder Nebel – versucht hatte, den Rathausschlüssel vor dem Zugriff der Narren zu schützen. Doch die Karnevalisten sind sich sicher: Was auch passieren wird, es wird sich auch 2019 wieder ein Weg zum Schüssel finden. Am Samstag, 16. November, finden dann die ersten Abendtermine für den Zossener Karnevalsverein (ab 19 Uhr in der Kantine am Funkwerk, Märkische Straße) und Schöneiche (ab 19.30 Uhr im E-Werk Zossen) statt. Weiter geht es dann wieder im Februar. Dann ist nämlich die Hochsaison des Karnevals. Vor der Fastenzeit, die am Aschermittwoch beginnt, wird in der fünften Jahreszeit noch einmal ordentlich gefeiert. Vierzig Tage beziehungsweise sechs Wochen vor Ostern am Aschermittwoch ist dann jedoch Schluss mit dem närrischen Treiben. Von Marcus J. Pfeiffer

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