Luckenwalde: So geht das Amtsgericht Luckenwalde mit Coronafällen um

Die Direktorin des Amtsgerichtes Luckenwalde, Roswitha Neumaier, wehrt sich gegen den Vorwurf, in ihrem Hause würde mit den Corona-Regeln zu lasch umgegangen. „Das Gegenteil ist der Fall“, erklärte sie gegenüber der MAZ. Seit Beginn der Pandemie seien die Corona-Eindämmungs- und Umgangsverordnungen des Landes Brandenburg sofort nach Inkrafttreten umgesetzt worden. „Für die Bediensteten des Amtsgerichts Luckenwalde wurde ein darauf basierendes verbindlich geltendes, regelmäßig aktualisiertes Hygienekonzept erstellt“, so Neumaier. Die MAZ hatte einen Hinweis bekommen (Name liegt der Redaktion vor), dass es in der Nebenstelle des Gerichts am Markt 25 einen Coronafall gegeben habe. Obwohl ein Bediensteter positiv getestet wurde, sei sein Kollege, der mit ihm zusammen arbeitet, nicht in Quarantäne geschickt worden. Sofort Meldung ans Gesundheitsamt: „Der Sachverhalt ist bekannt“, sagt Roswitha Neumaier, verteidigt aber das Vorgehen in ihrer Einrichtung. „Unmittelbar nach dem Bekanntwerden der positiven Testung am 14. Januar wurde das Gesundheitsamts des Landkreises kontaktiert; zeitgleich erfolgte die schriftliche Meldung des Infektionsfalles. Anordnungen seitens des Gesundheitsamtes erfolgten nicht“, so Neumaier. Kein geschlossener Raum: Der Arbeitsplatz der beiden Mitarbeiter sei kein geschlossener Raum und die beiden Arbeitsplätze nicht dauerhaft belegt, versichert die Direktorin, zudem gebe es einen Nebenraum. Halten sich die beiden Mitarbeiter zugleich an ihren Arbeitsplätzen auf, sei das Abstandsgebot von mindestens 1,5 Metern gewahrt. Verlassen sie den Arbeitsplatz, müssen sie einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen. Beide Mitarbeiter hätten auf Nachfrage ausgeschlossen, dass sie im Zeitraum der Ansteckungsgefahr länger als 15 Minuten direkten Kontakt ohne Einhalten des Abstandsgebotes hatten. Laut Roswitha Neumaier wurde daher der zweite Mitarbeiter – wie auch die weiteren Mitarbeiter des Amtsgerichtes Luckenwalde – nach den Vorgaben des Robert-Koch-Instituts (RKI) als Kontaktperson der Kategorie II eingestuft und dem Gesundheitsamt gemeldet. Schnelltestung im Hause war nicht möglich: „Eine Schnelltestung aller Bediensteten im Hause, die wir gegenüber dem Gesundheitsamt angeregt hatten, konnte nicht realisiert werden“, erklärt Roswitha Neumaier. Daraufhin sei für alle Bediensteten die Möglichkeit einer Schnelltestung im Testzentrum Luckenwalde veranlasst worden. „Der zweite, unmittelbare Mitarbeiter des infizierten Kollegen wurde einen Tag später, am 15. Januar, negativ getestet“, so Neumaier. „Die Maßnahmen, die wir im vorliegenden Fall getroffen haben, entsprechen den Vorgaben des RKI.“ Zwischenzeitlich neue Anordnungen: Zwischenzeitlich gebe es aber gefährlichere Mutationen des Coronavirus, die eine höhere Ansteckungsgefahr mit sich bringen, sodass sich laut Neumaier bei Auftreten eines positiven Falls Bedienstete aus dem selben Büro nach heutigem Stand zum Schutz aller Bediensteten und des Publikums bis zur Vorlage eines negativen PCR-Tests „in Absonderung“ begeben müssten. „Ferner wurde zwischenzeitlich in bestimmten Bereichen aufgrund der beengten Verhältnisse das Tragen eines medizinischen Mund-Nasen-Schutzes auch am Arbeitsplatz angeordnet“, teilt Roswitha Neumaier mit. Von Elinor Wenke