Schulstart für die zehnten Klassen nach Coronapause: Schüler über Wiederbeginn erfreut

Rund 80 Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufe 10 haben an der Gottlieb Daimler Schule in Ludwigsfelde am Montag wieder den Unterricht in der Schule besucht. Schulleiter Volker Große in seinem ersten Fazit: „Wir sind angenehm überrascht, wie gut das funktioniert.“ Klare Anweisungen: Schon an der Schultüre wurden die Schüler mit klaren Anweisungen empfangen. Einzeln eintreten, Hände desinfizieren, ein Paket mit drei Masken für den ganzen Schultag liegt jenseits der Tür zum Mitnehmen bereit. Am ersten Schultag fehlt das Desinfektionsmittel noch, die Schulträger kommen kaum nach damit, Desinfektionsmittel in ausreichender Menge zu beschaffen und weiter zu verteilen. Immerhin liegen ausreichend Masken für alle bereit, gebraucht werden sie allerdings nicht in der Menge. Viele Schüler und Elternhäuser haben vorgesorgt, einige vermutlich auch, weil ab heute ja auch in öffentlichen Verkehrsmitteln Maskenpflicht ist. Der Anteil der Fahrschüler an der Gottfried Daimler liegt bei immerhin 40 Prozent. Auf Abstand: Das Konzept für die erste Schulwoche ist durchdacht und durchorganisiert. Abstandsmarkierungen wohin man auch sieht. Vor dem Schulgebäude, auf den Pausenhöfen, vor den Toiletten, vor Sekretariat und Lehrerzimmer. Selbst im Büro des Schulleiters zeigen Markierungen an, wie man als Besucher gehen und wo man stehen darf. Die 80 Schüler sind in acht Gruppen von jeweils zehn Schülern aufgeteilt. „Die haben wir schon in der vergangenen Woche eingeteilt“, sagt Große. Für jede dieser Gruppen steht ein Raum zur Verfügung. Auf Abstand, aber gemeinsam in diesen Gruppen geht es auch in die Pausen und wieder zurück. Jede Gruppe hat einen mit rot-weißem Flatterband abgetrennten Bereich auf dem Hof, auch hier geht alles diszipliniert zu. Fast alles. Eine Gruppe von vier Schülern überkommt wohl doch etwas der Bewegungsdrang, sie werfen sich eine PET-Flasche zu. Bis Volker Große anmerkt, dass der Kontakt mit der Flasche gleichbedeutend mit einem direkten Kontakt zueinander ist. „Dafür brauchten wir Handschuhe“, kommentiert einer aus der Vierer-Gruppe. Ohne Murren ist das Spiel beendet. Das tägliche MAZ Corona-Update als Newsletter Alle News zum Coronavirus in Brandenburg täglich gegen 17 Uhr im E-Mail-Postfach Froh, dass wieder Schule ist: Am Ende der Pause gibt es eine neue Maske, die alte wurde beim Hinausgehen „entsorgt“. Heißt, sie wurde in einen Sammelbehälter geworfen, die Schule sorgt dafür, dass sie am nächsten Morgen frisch gewaschen wieder zur Verfügung steht. Indessen wartet oben bereits der Fachlehrer, in einem Raum, der ebenfalls exakt austariert ist. Von Schüler zu Schüler sind es genau 1,5 Meter Abstand. Die Frage, wie man sich fühlt, ist schnell beantwortet: „Die Maske vor dem Gesicht ist am Anfang etwas störend, im Laufe der Zeit gewöhnt man sich aber daran“, klingt es ein wenig dumpf. „Wir sind aber wohl alle froh, dass endlich wieder Schule ist“, fügt der Schüler hinter seiner Maske hinzu. Hände waschen: Ähnlich sei auch die Reaktion der Schülerinnen und Schüler an der Geschwister-Scholl-Gesamtschule in Zossen gewesen, berichtet die kommissarische stellvertretende Schulleiterin Birgit Oede. „Die Schüler waren alle froh, dass die Schule wieder beginnt“, sagt sie und fügt hinzu, „so haben sich auch alle an die Maßnahmen der Schulleitung gehalten.“ Eine Maskenpflicht gibt es auf Landesebene für Schulen noch nicht, dementsprechend müssen die Schüler der Geschwister Scholl Schule im Unterricht auch keine Maske tragen. „Einige tun das aber dennoch“, sagt Birgit Oede. 129 Schüler haben hier am Montag wieder mit dem Unterricht begonnen, nur ganz wenige haben gefehlt. Und wie in Ludwigsfelde ist es auch in Zossen noch nicht gelungen, alle Schulen mit Desinfektionsmitteln zu versorgen. „Wir weisen die Schüler aber immer darauf hin, dass man sich ja auch die Hände richtig waschen kann“, so Oede. Nicht unbegrenzt Fachlehrer: Spannend dürfte es zu Beginn der nächsten Woche werden, dann kommen die neunten Klassen hinzu. Räume gibt es an beiden Schulen noch genug, doch die Zahl der Fachlehrer ja ist nicht unbegrenzt. So wird man sich, je nach Schule und personeller Situation, auf unterschiedliche Fächer im Präsenzunterricht konzentrieren. „Andere Fächer müssen wir weiter per Homeschooling unterrichten“, sagt Schulleiter Große. Lesen Sie auch: Corona in Teltow-Fläming: Die wichtigsten Infos in Kürze Grundschullehrerin berichtet vom Corona-Alltag Corona: Mehr Personal und mehr Regelverstöße Von Udo Böhlefeld

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