Die Diakonie in Berlin und Brandenburg fordert bezahlbaren Wohnraum für Familien vor allem in Ballungsgebieten. Seit den 1990er Jahren werde nur sehr dürftig in sozialen Wohnraum investiert, kritisierte die Direktorin des Diakonischen Werks Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz am Samstag anlässlich des 70. Internationalen Kindertags am Montag. Vor allem Familien und Kinder litten unter der angespannten Situation.
Mieten als Problem zukünftiger Generationen
„Wohnen beziehungsweise Mieten ist die soziale Frage unserer Zeit - das wirkt sich stark auf die zukünftigen Generationen und jetzigen Kinder aus“, warnte Eschen. Deshalb müsse der Neubau von Sozialwohnungen massiv erhöht und Familien müssten noch stringenter vor dem Wohnungsverlust geschützt werden. Das geschützte Marktsegment müsse für familiäre Notsituationen deutlich ausgeweitet werden und es müsse in Spiel- und Sportplätze investiert werden.
Seit etwa zehn Jahren gehöre Berlin zu den Städten mit dem größten Anstieg beim Zuzug von Familien, sagte Eschen. Die eigene Wohnung und deren Umfeld seien wichtige Bezugsräume für Kinder. „Kinder brauchen Spielplätze, Kita, Schule, Jugendräume, Familienzentren. Sie brauchen ein vertrauenswürdiges und vertrautes Umfeld. Deshalb ist es unerträglich, wenn Familien aus ihrem Kiez verdrängt werden, wenn sie keine bezahlbare Wohnung finden“, sagte Eschen. Insbesondere Alleinerziehende lebten häufig in finanziell prekären Situationen, die Kinder würden in Armut groß oder ihre Familien zögen in Wohngegenden mit geringerer Infrastruktur, weil dort die Mieten bezahlbar sind.
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Von epd