Nach den Partys im Volkspark Hasenheide in Neukölln rechnet Berlins Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci mit Konsequenzen. Sie gehe fest davon aus, dass der Bezirk Ordnungswidrigkeiten verfolge, sagte die SPD-Politikerin am Montag im Gesundheitsausschuss des Abgeordnetenhauses. Die Partys bezeichnete Kalayci als „nicht hinnehmbar“ und „illegal“, etwa mit Blick auf den Schutz der Grünanlagen und den Immissionsschutz.
Die Veranstalter, die das Equipment dorthin brachten, müssten ausfindig gemacht werden. Alle Verstöße zusammengerechnet, ergebe sich eine „beträchtliche Summe“, sagte sie. Dies gelte es durchzusetzen. Über die Partyteilnehmer sagte sie: „Ich verstehe diese Menschen nicht.“ Sie schauten wohl keine Nachrichten oder bekämen vom Weltgeschehen nichts mit. „Pandemiezeit ist keine Partyzeit“, bekräftigte sie. Nicht umsonst seien die Clubs als erstes geschlossen worden.
Clubs suchen Open-Air-Flächen für legale Partys
In der Hasenheide hatte es Samstagnacht eine illegale Party mit – laut Polizeiangaben – rund 3000 Menschen gegeben. Die Polizei beschlagnahmte fünf Musikanlagen und notierte fünf Ordnungswidrigkeiten wegen unzulässigen Lärms.
Unterdessen will Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) die derzeit geschlossenen Berliner Clubs durch erlaubte Veranstaltungen unter freiem Himmel unterstützen. Für die wirtschaftlich unter Druck stehenden Clubs wären Techno-Partys im Freien ein Lichtblick. Bislang gibt es von den Bezirksbürgermeistern dazu aber keine positiven Rückmeldungen.
Mit professionell organisierten Partys ließen sich ausufernde, illegale Feiern austrocknen, argumentiert die Senatorin. Die wilden Partys seien Ausdruck davon, dass es zurzeit keine Möglichkeit für Menschen gebe, sich zu treffen und zu tanzen, gab Clubcommission-Sprecher Lutz Leichsenring zu bedenken.
„Gewisse Nachlässigkeit“ in der Gastronomie
Nach den Corona-Fällen im Zusammenhang mit einer Bar in Berlin-Mitte rief Kalayci zum Einhalten der Hygieneregeln in der Gastronomie auf. Die Betreiberinnen und Betreiber hätten eine große Verantwortung für ihre Gäste und die ganze Stadt. Im Bereich Gaststätten sehe sie eine „gewisse Nachlässigkeit“ im Umgang mit den Regeln. Die vom Bezirk berichteten Verstöße in der Bar in Mitte wie unvollständige Kontaktlisten, die in der Vorwoche bekannt geworden waren, bezeichnete die Gesundheitssenatorin als „eklatant“.
Von MAZonline